Bitcoin Halving 2024 bringt Verluste? Darum warnt Grayscale
Im April 2024 erfolgt das Bitcoin Halving. Dieses könne diesmal jedoch mit Verlusten verbunden sein, argumentiert Michael Zhao von Grayscale. Die Reduzierung der Blockbelohnung sei drastisch überbewertet. Für Miner könnte diese Entwicklung drastische Folgen haben.
Bitcoin Halving 2024 bringt Verluste? Darum warnt Grayscale
Das Bitcoin Halving 2024 birgt eine Gefahr für Miner – davon ist zumindest ein Analyst von Grayscale überzeugt. Möglicherweise würden sogar Verluste beim Bitcoin-Kurs folgen. Der Vermögensverwalter glaubt, dass Mining-Unternehmen in ernsthafte Probleme geraten können, wenn die Blockbelohnung im April halbiert wird.
Voraussichtlich am 17. April soll es soweit sein. Anschliessend wird ein Bullenmarkt beginnen – davon sind die meisten Analysten überzeugt. Experten begründen diese Einschätzung hauptsächlich mit den historischen Erfahrungen. Die Verknappung des Angebots führt üblicherweise zu steigenden Preisen, die dann eine neue Euphorie am gesamten Kryptomarkt auslösen.
Aufgrund starker Spekulationen kann sich der Beginn eines Bullenmarktes allerdings Monate hinter das eigentliche Halving verschieben. Vor dieser Gefahr warnt nun das Krypto-Unternehmen Grayscale, wie aus einem Bericht des Analysten Michael Zhao hervorgeht.
“Diesmal ist es wirklich anders”, titelt Grayscale und nimmt damit Bezug auf ein konkretes Narrativ, das in der Krypto-Szene häufig diskutiert wird. Immer wieder erklären Kritiker, dass das nächste Halving möglicherweise nicht zu den gewünschten Gewinnen führt und somit eine bisherige Regel bricht. Bitcoiner spotten oft über diese Einschätzung.
“Es ist wichtig zu verstehen, dass ein Anstieg des Bitcoin-Preises nach dem Halving nicht garantiert ist”, erklärt Grayscale.
Laut des Analysten sei die Sache einfach: Wenn ein Halving so sichere Gewinne beschert, dann würden Investoren schlicht und ergreifend im Vorfeld genügend BTC erwerben, um sie kurze Zeit später profitabel zu verkaufen.
Zhao glaubt deshalb, dass eine Verknappung nicht der ausschlaggebende Faktor hinter einem steigenden BTC-Kurs ist. Ähnliche Effekte wirken bei anderen Coins wie Litecoin ebenso wenig bullisch, schreibt der Analyst.
Vielmehr seien die Gewinne von der allgemeinen Marktlage abhängig und das Halving agiere lediglich als zündender Funke im Sinne eines Bullenmarktes
Verknappung der Blockbelohnung überbewertet?
Zhao vertritt in seiner Analyse die Meinung, dass die Verknappung der Blockbelohnung überbewertet sei. Dass Bitcoin parallel zum Halving stets Gewinne erfuhr, sei lediglich Zufall. Ausschlaggebend für die Gewinne im Jahr 2013 sei eine angespannte wirtschaftliche Lage gewesen.
2016 habe der ICO-Boom die zentrale Rolle übernommen, die 2020 durch Angst um Inflation übernommen wurde, nachdem ein wirtschaftlicher Ausnahmezustand erreicht wurde. Das daraus resultierende Interesse an BTC als alternative Anlage habe zu dem bisherigen Allzeithoch im November 2021 geführt.
“Diese Fälle von makroökonomischer Unsicherheit und die Suche nach alternativen Anlagemöglichkeiten scheinen sich mit Zeiten erhöhten Interesses an Bitcoin zu decken, zufälligerweise um die Zeit der Halvings”, schreibt Zhao.
Das Halving selbst spiele für die Preisentwicklung der grössten Kryptowährung also allenfalls eine untergeordnete Rolle.
Bitcoin-Miner könnten 2024 in Gefahr geraten
Laut Zhao sei 2024 alles anders. Die ökonomische Lage lasse die Erwartung nicht zu, dass der Bitcoin-Kurs deutlich steigt. Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, werden viele Miner in Gefahr geraten, erwartet der Analyst.
Durch die Halbierung der Blockbelohnung nimmt die Profitabilität der Miner ab, sollte der Bitcoin-Preis nicht proportional steigen. Besonders im Januar kam es zu massiven Abverkäufen aufgestauter Bitcoin-Reserven durch Miner.
Dadurch bauten die Unternehmen Kapital vor dem Halving auf, um den erwarteten Einkommenskürzungen entgegen zu treten. Weitere Unternehmen nahmen Kredite auf oder verkauften Firmenanteile – etwa Core Scientific oder Marathon Digital.
Miner müssen laut Zhao auf eine zunehmende Popularisierung von Bitcoin-ETFs hoffen, welche den Bitcoin-Kurs in die Höhe treiben könnten. Ausserdem hätten technologische Neuerungen wie Ordinals das Potenzial, Gewinne zu erzeugen.
Sollten diese Preistreiber ausfallen, könnten viele Mining-Betriebe 2024 in die Insolvenz geraten, argumentiert der Analyst. Das erworbene Kapital reiche je nach Unternehmen nur, um kurz- bis mittelfristig zu überleben.