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Warum sich Sparen dank Bitcoin wieder richtig lohnt

Unter Millenials und Gen-Z-Angehörigen gilt das Sparbuch als ein angestaubtes Relikt des vergangenen Jahrhunderts. Das mag Boomer wie Bundeskanzler Olaf Scholz vor den Kopf stoßen, aber sollte nicht vorschnell auf Feierwut, Konsumsucht oder sonstige Symptome einer jugendlichen Verantwortungslosigkeit zurückgeführt werden. Tatsächlich werden wir Menschen alle in unseren Handlungen von ökonomischen Anreizstrukturen beeinflusst. Und warum sollte man langfristig in einer Fiatwährung wie dem Euro sparen, die Jahr für Jahr an Kaufkraft verliert?

Warum Sparen in Euro finanziell unklug ist

Das sparsame Verhalten der schwäbischen Hausfrau galt vielleicht vor einigen Jahrzehnten unter Bohemiens als kleinbürgerlich und spießig, aber kaum jemand hätte ihr die Vernunft abgesprochen. Vor allem in den letzten Jahren hat sich die Situation aber drastisch verändert. Wer seinem Kind im Jahr 2006 zur Geburt 1.000 Euro schenkte, der sieht sich jetzt, 18 Jahre später, mit der Tatsache konfrontiert, dass dieser Geldbetrag inzwischen ganze 30 Prozent seiner Kaufkraft eingebüßt hat. Vor allem die vergangenen beiden Jahre mit Teuerungsraten von 6,89 Prozent und 5,90 Prozent schlugen hier kräftig zu Buche.

Doch es wäre falsch, sich in eine gute, alte Zeit vor 2020 zurückzusehnen, weil man sich damals noch auf das Sparbuch hätte verlassen können. Tatsächlich stellte der Fokus bereits 2016 fest, dass die Deutschen über fünf Jahrzehnte hinweg meist mit negativen Realzinsen zu kämpfen hatten. Viele Anleger merkten dies gar nicht, weil sie einer Nominalillusion zum Opfer fielen. Nominal gab es meist positive Zinserträge, aber ein Jahr mit zwei Prozent Zinsen auf Sparguthaben und einer Teuerungsrate von vier Prozent bedeutet effektiv leider trotzdem einen Kaufkraftverlust von zwei Prozent.

Verbraucherpreisindex seit 1990 I Quelle: Statistisches Bundesamt

Vor allem seit 2016 wird bei “sicheren” Sparguthaben, Bundesanleihen und Lebensversicherungen wegen anhaltend negativer Realzinsen regelrecht Geld verbrannt. Auch deshalb wurden Aktien-ETF-Sparpläne zunehmend populär, doch Investieren ist eben nicht Sparen und geht mit anderen Risiken einher. Langfristig am Produktivkapital der Welt zu partizipieren und in eine Welt-AG zu investieren, ist eine hervorragende Idee. Doch es braucht viel Zeit und Disziplin, um sich die nötige Finanzbildung anzueignen und zu verstehen, was “wissenschaftliches” Investieren am Aktienmarkt bedeutet. Dank Bitcoin könnte ganz normales, einfaches Sparen jetzt aber ein Comeback erleben.

Die Attraktivität von Bitcoin-Sparplänen

Im Gegensatz zum Euro und anderen Fiatwährungen handelt es sich bei Bitcoin um ein dezentrales, disinflationäres Geld. Keine Regierung, keine Zentralbank und auch kein Geschäftsführer kann den kryptographischen Algorithmus von Bitcoin verändern. Selbst Gold wird weiterhin abgebaut und in einigen Jahrzehnten könnte es zu einer Goldinflation durch die Möglichkeit der Ressourcengewinnung von Asteroiden kommen. Bitcoin hingegen bleibt für alle Zeiten auf 21 Millionen Stück beschränkt.

Natürlich können wir nicht mit absoluter Gewissheit sagen, dass Bitcoin sich als global akzeptiertes Tauschmittel durchsetzen wird. Aber: Insbesondere durch die ETF-Genehmigung in den USA, die nun ganz neuen Kundengruppen einen einfachen Zugang ermöglicht, hat Bitcoin zuletzt enorm an Legitimität gewonnen. Vor nur einem Jahrzehnt war die Kryptowährung Nr. 1 fast ausschließlich unter Cypherpunks und Hardcore-Libertären bekannt. Heute ist es zunehmend normal, wenn “Joe Average” zwecks Diversifikation einen Teil seines Portfolios in Bitcoin hält. Und wir können vermuten, dass der hiesige “Otto Normalverbraucher” ihm dicht auf den Fersen sein wird, wenn er erstmal die Vorteile des Sparens in Bitcoin erkennt.

Ergebnis eines 50 Euro Bitcoin-Sparplans seit Januar 2018 I Quelle: cryptoDCA

Bei aller gebotenen Vorsicht in Hinblick auf Prognosen darf festgehalten werden: Wenn Fiatwährungen ihrer historischen Tendenz folgen und weiter entwerten, dann wird Bitcoin immer attraktiver als alternativer Wertspeicher. Auch in den letzten Jahren hat sich ein langfristiger Bitcoin-Sparplan ausgezahlt. Wer monatlich nur 50 Euro seit dem Höhepunkt des vorletzten Bullruns im Januar 2018 in Bitcoin gespart hat, darf inzwischen laut cryptoDCA 0,3347 BTC (= 16.701 Euro) sein Eigen nennen, was einer Eurorendite von 351 Prozent entspricht. Und selbst wer in der Nähe des letzten All-Time-Highs im November 2021 mit einem Bitcoin-Sparplan begonnen hat, besitzt trotz des unglücklichen Startzeitpunktes nun immerhin etwa 0,0529 BTC (= 2.536 Euro), was eine Eurorendite von 81,1 Prozent bedeutet.

Kleiner Aufwand, großes Ergebnis

Gleichzeitig sind automatisierte Bitcoin-Sparpläne maximal unkompliziert und komfortabel, denn nach der einmaligen Einrichtung per Dauerauftrag können sie getrost vergessen werden. Statt sich immer wieder mit der Timing-Frage auseinandersetzen zu müssen, kann der Bitcoin-Sparer entspannt die Füße hochlegen. Welchen Einfluss werden die Bitcoin-ETFs auf den Kurs haben? Beginnt der Bullenmarkt direkt nach dem Halving? Wo befindet sich gerade die Liquidität im Markt? Alles Fragen, die Anlegerinnen und Anleger nervös machen und anhaltend beschäftigen können. Durch einen Bitcoin-Sparplan werden sie klein und unbedeutend, nicht mehr als unterhaltsame Gedankenspiele.

Möglich ist die Einrichtung eines Bitcoin-Sparplanes inzwischen bei vielen seriösen Anbietern im DACH-Raum. Besonders an Popularität gewonnen hat zuletzt der schweizerische Bitcoin-Only Anbieter Relai, welcher nur KYC-Light erfordert (Bankdaten ja, Ausweis nein) und dementsprechend die Privatsphäre der Kunden schützt. Doch auch 21bitcoin aus Österreich bietet eine ansprechende App mit kostengünstigen Sparplan-Optionen. Statt sich um kurzfristige Schwankungen zu kümmern, können Bitcoin-Sparer den Blick nach vorne richten, indem sie langfristig über Jahre und Jahrzehnte denken.

Quelle

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