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Verschwörung durch Binance? SEC erhält Absage vor Gericht

Findet eine Verschwörung durch Binance gegen die eigenen Kunden der grössten Krypto-Börse statt? Die US-Aufsichtsbehörde SEC glaubt genau das. Neue Informationen dürften demnach Anlass zur Sorge sein.

Verschwörung durch Binance? SEC erhält Absage vor Gericht

Verschwört sich Binance gegen seine eigenen Nutzer? Das wirft die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC der grössten Krypto-Börse der Welt vor. Wie aus neuen Gerichtsdokumenten hervorgeht, gibt es einen neuen Anlass zur Sorge – so argumentiert jedenfalls die SEC.

Im Juni reichte die SEC 13 Klagen gegen Binance ein. Unter anderem wirft man dem Unternehmen Untreue vor. Kundeneinlagen sollen von den Handelsplattformen des Betriebs an eigens eingerichtete Firmen verschoben werden. Diese verwenden dann Kundengelder in Milliardenhöhe, um Market Maker auf den eigenen Handelsplattformen zu betreiben und so weitere Profite zu erzielen.

Besonders Binance.US ist in den Fokus der SEC geraten. Durch regulatorische Massnahmen musste die Krypto-Börse bereits ein deutlich sinkendes Handelsvolumen verkraften. Kundeneinlagen dürfen nur noch unter der Kontrolle von Binance.US stehen. Damit will man vor allem den Einfluss von Binance Global und ihres Geschäftsführers Changpeng Zhao mindern.

An diese Vorgabe soll sich der Betrieb jedoch nicht halten – so lauten die jüngsten Vorwürfe der SEC. Auf eine Anfrage der SEC vom 31. Juli habe Binance.US der Behörde mitgeteilt, sie solle “Rückfragen danach, wie Wallets erstellt werden, an Ceffu richten”, da man “neue Wallets in Zusammenarbeit mit Ceffu erstellt” habe.

Weil sich BAM Trading Services Inc. – so der Name des Unternehmens, das öffentlich als Binance.US auftritt – verweigerte, interne Informationen mit der SEC zu teilen, wollte diese Zwangsmassnahmen ergreifen.

Die SEC stellte vor Gericht einen Antrag, der sie mit dem Zugriff auf betriebseigene Dokumente und Software von Binance.US ausstatten sollte. Der zuständige Richter Zia Faruqui lehnte diesen Antrag nun allerdings ab, wie Bloomberg berichtet.

Binance betreibt durch Ceffu kriminelle Machenschaften?

Die SEC glaubt, Binance betreibt durch Ceffu weiterhin kriminelle Machenschaften und leitet Kundengelder über diese Organisation an seine eigenen Market Maker. Die im Sommer formulierten Vorwürfe erwähnten als Empfänger auch die in der Schweiz registrierte Sigma Chain AG, die neben der Merit Peak Limited in dieser Funktion eine führende Rolle spielen soll.

Wer oder was genau hinter Ceffu steckt, sei auch der SEC unklar. Selbst Binance.US wisse nicht genau, um was es sich bei der “mysteriösen Organisation” tatsächlich handelt.

“Die SEC und Binance US scheinen sich einig zu sein, dass die mysteriöse, Binance nahestehende Organisation «Ceffu», für viel Verwirrung darüber gesorgt hat, wer das Krypto-Vermögen der Binance-US-Kunden kontrolliert”, schreibt die SEC in Gerichtsdokumenten.

Aufgrund der Antworten, die Binance.US Ende Juli an die SEC richtete, sei ausgeschlossen, dass das Unternehmen wie gefordert der alleinige Verwahrer der Krypto-Anlagen seiner Kunden ist.

“Die kategorischen Aussagen von Binance US über ihre ausschliessliche Kontrolle über die Wallet-Schlüssel verdienen weder für die Zwecke dieses Antrags auf Zwangsvollstreckung noch für andere Zwecke Glaubwürdigkeit”, erklärt die US-Behörde in ihrem bereits abgelehnten Antrag.

Die SEC wertet Ceffu als ein weiteres Mittel, das Binance dazu nutzt, um geltende Gesetze zu brechen. Schäden könnten dadurch vor allem Nutzern der Krypto-Börse entstehen.

Details bleiben durch Schwärzung unklar

Da grosse Teile der Gerichtsunterlagen geschwärzt sind, bleiben einige Details unklar. So ist ungewiss, warum genau die SEC glaubt, dass Binance.US von Binance Global genutzt wird, um Gesetze zu brechen.

Sicher ist nur: Die SEC beruft sich in ihrer Argumentation auf eine sogenannte Murphy Declaration oder Murphy-Erklärung. Diese stammt vom New Yorker Anwalt J. Emmett Murphy. Ihr Inhalt ist öffentlich nicht bekannt.

Das Verhalten von BAM Trading sei auffällig. Dass das US-Unternehmen selbst nicht wisse, wer hinter Ceffu steckt, sei offenkundig. Andernfalls, so die SEC, hätte man die Behörde nicht selbst an die mysteriöse Organisation verwiesen.

Quelle

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