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Binance distanziert sich von WazirX: CEO Nischal Shetty im Fokus

Die weltweit führende Kryptobörse Binance hat offiziell jede Verbindung zur indischen Kryptobörse WazirX dementiert. Hintergrund ist ein Cyberangriff im Juli, bei dem WazirX-Nutzer*innen einen Verlust von 230 Millionen US-Dollar erlitten. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung stellte Binance klar, dass sie zu keinem Zeitpunkt Eigentümer, Betreiber oder Verwalter von WazirX waren – weder vor, während noch nach dem Angriff.

Bemerkenswert ist, dass in Indien weithin angenommen wurde, Binance sei der Besitzer von WazirX. Dies führte dazu, dass viele Anleger hofften, Binance würde die verlorenen Gelder zurückerstatten. Binance machte jedoch deutlich, dass dies nicht der Fall sei und beschuldigte WazirX-CEO Nischal Shetty, die Öffentlichkeit irreführend zu informieren. „Das WazirX-Team und Nischal Shetty täuschen weiterhin die WazirX-Kunden und den Markt hinsichtlich der Beziehung zwischen WazirX und Binance“, so die Erklärung. „Binance hat WazirX zu keinem Zeitpunkt besessen, kontrolliert oder betrieben.“

Anleger, die auf eine Rückzahlung ihrer verlorenen Gelder hofften, sehen sich nun im Stich gelassen. Nischal Shetty hat bisher keinen Plan vorgelegt, wie die Gelder der Nutzer*innen zurückerstattet werden sollen. Dies führte zu wachsendem Druck auf Binance, eine Stellungnahme abzugeben. Binance wirft Shetty vor, in beeideten Erklärungen falsche Angaben gemacht zu haben, um Binance die Verantwortung für die Verluste zuzuschieben: „In seinen beeideten Erklärungen hat Herr Shetty mehrere ungenaue Aussagen über den laufenden Streit zwischen Zanmai und Binance gemacht. Seine Behauptungen zielen darauf ab, die Schuld abzulenken und Binance fälschlicherweise für die Verluste der WazirX-Nutzer*innen verantwortlich zu machen.“

Wer besitzt WazirX?

Das indische Finanzministerium hat klargestellt, dass WazirX der Handelsname von Zanmai Labs Pvt. Limited ist, einem der 28 registrierten Anbieter von virtuellen digitalen Vermögenswerten in Indien. Laut einer Antwort des Ministeriums, die nach einer Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (RTI) einging, arbeiten Zanmai Labs und Binance zusammen, wobei Zanmai Labs eine Lizenz von Binance besitzt, um INR-Krypto-Paare auf WazirX zu betreiben.

Dies führte zu Verwirrung, insbesondere da eine einfache Google-Suche Artikel zitierte, die eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen nahelegten. Ein solcher Artikel von India Today behauptete gar, WazirX werde von Binance mitbetrieben.

Obwohl Binance diese Verbindungen nun aufs Schärfste bestreitet, bleibt die Frage, warum solche Informationen weiterhin über Google und Medien wie India Today verbreitet werden. Bis dato hat die Kryptobörse keine Maßnahmen unternommen, um diese scheinbar falschen Informationen entfernen zu lassen.

Unterstützung für WazirX-Kunden fehlt

Inmitten dieser Kontroverse bleiben die Nutzer*innen, die Millionen verloren haben, weitgehend ohne Hoffnung auf Rückerstattung. Am 28. Juli meldete WazirX, dass Hacker etwa 238 Millionen US-Dollar an Nutzerfonds gestohlen haben. Seitdem sind keine Informationen über eine mögliche Rückerstattung der Gelder bekannt geworden. Die indische Regierung erhebt weiterhin hohe Steuern auf Krypto-Gewinne, hat den betroffenen Anlegern jedoch keinen Schutz oder Unterstützung geboten. Derzeit gibt es keine klaren Pläne seitens des Finanzministeriums, wie die Anleger zumindest einen Teil ihrer Funds zurückerhalten könnten.

Binance hat also klar Stellung bezogen und jede Verbindung zu WazirX sowie deren Geschäftsführer Nischal Shetty ausdrücklich verneint. Inmitten eines massiven Cyberangriffs und anhaltender Kontroversen bleibt die Zukunft der betroffenen WazirX-Nutzer*innen ungewiss.

Quelle

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