DeFi

SNB schliesst DeFi-Projekt Mariana für CBDC-Handel ab

Das Projekt Mariana hat erfolgreich den grenzüberschreitenden Handel und die Abwicklung von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) zwischen Finanzinstituten getestet. Dabei verwendete die SNB mit anderen Notenbanken neue Konzepte der dezentralen Finanztechnologie (DeFi) auf einer öffentlichen Blockchain.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat zusammen mit den Zentralbanken von Frankreich, Singapur und der Schweiz ein weiteres CBDC-Projekt abgeschlossen. Das Projekt Mariana wurde im November 2022 von drei BIZ Innovation Hub-Zentren gemeinsam mit der SNB und weiteren Wàhrungshütern eingeführt. Das Projekt sei rein experimentell und bedeute nicht, dass eine der beteiligten Zentralbanken beabsichtigt, einen CBDC zu emittieren oder eine bestimmte technologische Lösung, wie DeFi, zu unterstützen. Trotzdem zeigt das Projekt Mariana, dass sich Notenbanken rund um den Globus mit den Vorteilen der Blockchain-Technologie auseinandersetzen.

Abwicklung hypothetischer CBDCs

Der Proof of Concept des Projekts testete erfolgreich den grenzüberschreitenden Handel zwischen simulierten Finanzinstituten und die Abwicklung von hypothetischen Wholesale CBDCs in Euro, Singapur-Dollar und Schweizer Franken. Der Prozess stützte sich auf drei Elemente:

  • Ein gemeinsamer technischer Token-Standard, der von einer öffentlichen Blockchain bereitgestellt wird, um den Austausch und die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Währungen zu erleichtern.
  • Brücken für den nahtlosen Transfer von wCBDC zwischen verschiedenen Netzwerken.
  • Ein automatisierter Market Maker (AMM); eine spezielle Art von dezentraler Börse, die Devisenkassageschäfte automatisch handelt und abrechnet.

Für das Projekt Mariana hat der AMM die Liquidität der hypothetischen CBDCs mit innovativen Algorithmen gebündelt. Diese ermöglichten es, Devisenkassageschäfte automatisch zu bepreisen, auszuführen und sofort abzuwickeln. Diese Protokolle könnten von der nächsten Generation von Finanzmarktinfrastrukturen genutzt werden, um den grenzüberschreitenden Handel und die Abwicklung zwischen Finanzinstituten zu erleichtern.

“Das Projekt Mariana leistet Pionierarbeit beim Einsatz neuartiger Technologien für die Interbanken-Devisenmärkte. Es hat erfolgreich gezeigt, dass der grenzüberschreitende Austausch von CBDC auf Grosshandelsebene unter Verwendung neuartiger Konzepte wie automatisierter Market Maker möglich ist. Der Schlüssel zu diesem Erfolg war die Zusammenführung eines vielfältigen Teams von Software-Ingenieuren, Politik- und Devisenexperten aus drei Innovation Hub-Zentren und Zentralbanken.” – Cecilia Skingsley, Leiterin des BIZ-Innovationszentrums

Grundlage für eine neue Generation von Finanzmarktinfrastruktur

Der Devisenmarkt ist der grösste Finanzmarkt der Welt, auf dem täglich rund 7.5 Billionen USD gehandelt werden. Das Projekt Mariana untersuchte, wie die Zukunft des Devisenhandels und der Abrechnung in einer Welt aussehen könnte, in welcher die Zentralbanken ihre Währungen digital herausgegeben und die Finanzmarktinfrastrukturen Elemente des dezentralen Finanzwesens (DeFi) enthalten. Thomas Moser, stellvertretendes Mitglied des SNB-Direktoriums, erläuterte die Implikationen bereits im April im Gespräch mit CVJ.CH.

Die Architektur des Mariana-Projekts hat laut der BIZ einen Ausgleich zwischen dem Bedürfnis der Zentralbanken nach Überwachung und Autonomie sowie dem Interesse der Finanzinstitute an einer effizienten grenzüberschreitenden Haltung, Übertragung und Abwicklung von CBDCs geschaffen. Erreicht wurde dies durch die Verwendung eines gemeinsamen Token-Standards auf einer öffentlichen Blockchain, der die Interoperabilität und den nahtlosen Austausch von CBDCs über verschiedene lokale Zahlungs- und Abwicklungssysteme der teilnehmenden Zentralbanken hinweg ermöglichte.

Die BIZ werde mit ihren Partnerinstituten wie der SNB weiter mit diesen Technologien experimentieren. Schliesslich befindet sich die Schweizer Währungshüterin an vorderster Front der Blockchain-Innovation.

Quelle

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