Bitcoin-Kurs auf 62.000 US-Dollar: Analysten sehen Crash-Risiko
Der Bitcoin-Kurs (BTC) fällt in den letzten 24 Stunden erneut und steuert die 62.000 US-Dollar an. Auf Wochensicht ergibt sich eine klare Seitwärtsbewegung beim Bitcoin, während der Start in den historisch bullischen Monat Oktober missglückt ist. Obgleich hier BTC historisch um durchschnittlich mehr als 25 % steigt, gab es zunächst eine Korrekturbewegung, die die aktuelle Performance ins Negative drückt.
Analysten bleiben mitunter skeptisch und verweisen hier auf das zuletzt dünne Interesse aus den USA oder Enttäuschungen bei den China-Stimuli. Zugleich offenbaren auch On-Chain-Daten, dass es eben noch keine ausgeprägte Akkumulation der entscheidenden Marktteilnehmer gibt, um Bitcoin auf ein neues Allzeithoch zu treiben.
China-Stimuli enttäuscht: Kommt trotzdem der Bull-Run?
In den letzten Wochen erlebte der Kryptomarkt eine positive Entwicklung. Ein Grund war frische Liquidität aus dem Reich der Mitte, die auch eine dortige Aktien-Rallye begünstigte. Anleger zeigten sich nun enttäuscht über das angekündigte Stimuluspaket, die Märkte korrigierten gestern deutlich. Dieses Paket sollte eigentlich für mehr Liquidität sorgen, blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Krypto-Investoren hatten auf umfangreichere Maßnahmen gehofft, die nachhaltige Unterstützung bieten und das Marktvertrauen stärken würden. Stattdessen wurden nur kleinere Schritte und begrenzte Förderprogramme vorgestellt.
Cointelegraph berichtete kürzlich, dass Kryptowährungen, einschließlich Bitcoin, trotz Chinas Entscheidung einen neuen Liquiditätsanstieg erleben könnten. Am 8. Oktober erklärte die Handelsfirma QCP Capital in einem Telegram-Update, dass eine Kapitalverlagerung in die Kryptomärkte zu erwarten sei. Diese Einschätzung kam unmittelbar, nachdem der Bitcoin-Kurs am 7. Oktober nach geopolitischen Spannungen und den chinesischen Ankündigungen zunächst nachgab. QCP sieht kurzfristige Risiken für Aktien und eine gleichzeitige Präferenz für Kryptowährungen. Die Analysten prognostizieren eine Kapitalumverteilung hin zu Krypto als alternative Anlageklasse.
Bitcoin Accumulation Trend Score – Krypto-Wale bleiben zurückhaltend
Auch On-Chain-Daten offenbaren ein noch schwaches Momentum bei der wertvollsten Kryptowährung der Welt. Der „BTC Accumulation Trend Score“ misstdas Kaufverhalten verschiedener Marktteilnehmer, indem er deren Bestände und Transaktionen im letzten Monat analysiert. Die Metrik bewertet sowohl die aktuelle Menge an Bitcoin als auch die neu erworbenen oder veräußerten Coins. Ein hoher Score nahe 1 signalisiert, dass große Akteure aktiv Bitcoin anhäufen. Ein niedriger Wert nahe 0 zeigt, dass diese entweder verkaufen oder sich zurückhalten. Aktuell deuten niedrige Werte darauf hin, dass eher kleinere Investoren tätig sind, während Großinvestoren noch in einer Verkaufsphase verharren. Für einen nachhaltigen Kursanstieg könnte ein langsames Ansteigen des Scores ein zukünftiges Kaufsignal darstellen. Bestenfalls steigen Bitcoin-Kurs und Accumulation Trend Score parallel.
Coinbase-Premium bleibt negativ: Kaum Nachfrage von US-Retail
Laut einem neuen Bericht von Cointelegraph bleibt der Coinbase Premium Index, der die Nachfrage von US-Retail-Investoren misst. Der Wert verharrt hier seit Anfang Oktober im negativen Bereich, was auf konstanten Verkaufsdruck hinweist. Der Indikator zeigt, ob es vermehrt Käufer oder Verkäufer gibt. Negative Werte signalisieren, dass derzeit mehr Verkäufe über Coinbase stattfinden.
Ein weiterer Rückgang beim Coinbase Premium offenbare demnach, dass es augenscheinlich deutlichen Verkaufsdruck aus den USA gibt. Solange dieser Trend anhält, dürfte eine Kurserholung von BTC schwierig werden.
The Coinbase Premium has fallen to -$41, signaling strong selling pressure from U.S. institutions 😬 pic.twitter.com/mjKcfIaJ0s
— Maartunn (@JA_Maartun) October 8, 2024
So fasst der Krypto-Analyst XBTManager die folgende Entwicklung zusammen.
So sei der Coinbase Premium Index weiterhin negativ, was den Verkaufsdruck auf Bitcoin erhöhen könnte und die bärische Stimmung weiter verstärkt. Binances CVD zeigt ebenfalls eine Abwärtsbewegung mit einem Verkaufsbias, was auf verstärkte Aktivität der Verkäufer hindeutet. Die negativen Funding Rates auf Binance zeigen viele Short-Positionen, was jedoch auch ein Signal für einen möglichen Aufschwung sein könnte. Während der jüngsten Kursbewegungen habe Coinbase seine Kaufaktivität verringert und stattdessen tendenziell verkauft.
„Zusammenfassend lässt sich zu den Unterstützungs- und Widerstandsniveaus sagen, dass sich die Aufwärtsbewegung fortsetzen könnte, wenn die 64.500er-Marke durchbrochen wird. Solange sie jedoch nicht durchbrochen wird, ist mit einem zunehmenden Verkaufsdruck zu rechnen. Es scheint, dass diese Woche relativ ruhig verlaufen wird.“
Aktuell notiert Bitcoin bei 62.000 US-Dollar und damit deutlich unter dem nach XBTManager entscheidenden Kurslevel.