Bitcoin: ETF-Flows stabil, Hashrate steigt – Wann kommt Retail?
Bitcoin hat in den letzten sieben Tagen einen Zufluss in die ETFs erlebt, was den Kurs kurzfristig knapp unterhalb von 70.000 US-Dollar trug. Dabei handelt es sich um eine starke Phase für die ETFs, denn an jedem Handelstag lag der Zufluss mindestens bei 250 Millionen Dollar. Insgesamt fanden mehr als 2,6 Milliarden USD ihren Weg in Richtung Bitcoin.
Auf das erste Jahr nach Marktstart betrachtet, bleiben die Bitcoin-ETFs eine Erfolgsgeschichte. Sie wachsen nicht nur in einem nie dagewesenen Rekordtempo, sondern spielen, was angesichts dessen keine Überraschung sein dürfte, bei den Inflows ganz oben mit. Obwohl also im laufenden Jahr auch Abflüsse zu beobachten waren, ist das Gesamtbild überschwänglich positiv.
Doch das ist nicht der einzige Faktor, der eine Rolle für die Mutter aller Kryptowährungen spielt. Denn die Daten aus dem Bitcoin-Netzwerk sprechen für kontinuierliches Wachstum.
Hashrate erreicht Allzeithoch
Die Bitcoin-Hashrate kletterte auf ein neues Hoch von 791,62 Millionen TH/s. Der Wert ist deshalb relevant, weil er Aufschluss darüber gibt, wie es dem Mining-Sektor geht. Anscheinend setzt dieser Teil der Branche seinen Wachstumskurs fort, obgleich es im Bärenmarkt 2022 bis 2023 für viele Unternehmen herbe Rückschläge gab.
Bitcoin ist damit nicht nur durch die Leistung der Miner abgesichert, sondern in den Augen vieler Investoren ein gutes Investment. Schließlich brauchen die Unternehmen Kapital, um das beständige Wettrennen um die bessere Hardware und günstigeren Strompreise gewinnen zu können.
Weil Bitcoin preislich anzieht, geht es den Aktien der börsennotierten Miner ebenfalls gut. Zwei Beispiele finden sich bei Marathon Digital Holdings und RIOT, die beide seit Beginn des Monats kräftig zulegen konnten. Sofern die Stimmung am Markt ungebrochen bullish bleibt, dürfte sich ihr Erfolgskurs ebenfalls fortsetzen.
Kann Bitcoin bullisch ausbrechen?
Obwohl der Markt viele positive Signale aus unterschiedlichen Richtungen bekommt, konnten die Bullen die 70.000 US-Dollar noch nicht knacken. Damit bleibt der Markt immer noch in einer Range behaftet, die mit Ausnahme von einigen Ausreißern ihr unteres Ende bei 54.872 US-Dollar findet.
Es muss sich also zeigen, ob die aktuell laufende Abwärtsbewegung Teil eines Retests ist oder Bitcoin zurück in die Mitte der Range fällt. Ein erfolgreicher Ausbruch oberhalb von 70.000 US-Dollar würde jedenfalls für eine bullische Fortsetzung sprechen. Hier schielen viele Anleger bereits auf die Marke von 100.000 US-Dollar. Zwar ist es nicht ausgeschlossen, dass Bitcoin einen Sprung in Richtung “100k” macht, aber ein Kursziel von 82.000 US-Dollar erscheint realistischer.
Eine Kursrallye, wie man sie zuletzt im Jahr 2021 gesehen hat, würde nämlich voraussetzen, dass die Privatanleger wieder in den Markt strömen. Aktuell hält sich “Retail” aber noch bedeckt. Die Wachstumsgeschwindigkeit ist also auch davon abhängig, ob Privatanleger das Fieber packt.