Avalanche: Aktive Wallets auf 12-Monatstief – Suche nach Anwendungsfällen
Bei Avalanche (AVAX) ist die Zahl der aktiven Wallets auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gefallen. Nun soll eine große Konferenz dabei helfen, im Ökosystem von Avalanche neue Anwendungsfällen zu finden.
Auf dem Kryptogesamtmarkt tummeln sich hinter den unbestrittenen Marktführern Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) eine Handvoll von Ökosystemen mit eigener, multifunktionaler Blockchain. Vor allem Binance Coin (BNB), Solana (SOL), Cardano (ADA und Avalanche (AVAX) konkurrieren hier um Nutzer und attraktive Projekte. Avalanche hat in der jüngeren Vergangenheit sein Profil auf die erfolgsversprechenden Sparten Tokenisierung und Blockchain-Gaming hin ausgerichtet – aber spürbare Erfolge bleiben aus. Online-Daten zeigen, dass die Zahl der aktiven AVAX Wallets rückläufig ist und mit rund 31.000 den niedrigsten Stand seit Oktober letzten Jahres markiert.
Derzeit bereitet sich Avalanche auf seine Großkonferenz Süd- und Lateinamerika Mitte Oktober in Buenos Aires vor. Dort soll das technologische Upgrade Avalanche9000 vorgestellt und Werbung in eigener Sache betrieben werden. Das Problem: Bei der Tokenisierung von Anlageklassen konnte Avalanche zwar im November 2023 eine Kooperation mit der US-Großbank JPMorgan für sich verbuchen, aber seitdem war von dem Projekt nicht mehr viel zu hören. Durch die Abbildung von beispielsweise Aktien oder Rohstoffen in Form von Token wollen auch andere Ökosysteme als Avalanche punkten, aber bisher haben sich solche Initiativen nicht breiter durchgesetzt.
Auch Blockchain-Gaming bleibt bislang ein weitgehend unerfülltes Versprechen. 2024 sollte das Jahr werden, in dem AA-Titel aus der Gaming-Branche den Schritt hin zur Blockchain wagen. Doch Avalanche hinkt hier seinen eigenen Ambitionen ebenso wie die Konkurrenz hinterher. Allein Toncoin (TON) gelingt es, mit Mini-Games wie Hamster Kombat Millionen von Spielern anzulocken, die sich auf dem Messenger-Dienst Telegram miteinander messen. Doch von ausgereiften Video-Games sind solche Vorstöße weit entfernt.
Fazit: Avalanche stößt an seine Grenzen – Technik ist nicht alles
Im Grunde steht Avalanche vor einem Dilemma, welches auch Cardano oder Polkadot betrifft. Technologisch hat man die Strategie auf Expansion ausgerichtet und die Blockchain-Infrastruktur mit allerlei cleveren Tricks auf Millionen von Nutzern vorbereitet. Doch in der Realität bleiben neue Projekte und Teilnehmer Mangelware. Etablierte Branchen wie klassische Finanzen oder Gaming testen zwar nicht nur bei Avalanche Ideen, schrecken aber vor Großprojekten bislang zurück. Nicht wenige Beobachter sehen in dieser Situation ein Warnzeichen davor, dass eine herbeigewünschte Altcoin-Saison in diesem Winter ausbleiben könnte. Denn salopp gesagt: AVAX, DOT, ADA und anderen fehlen immer noch überzeugende geldwerte Anwendungsfälle. während parallel die Geduld von Anlegern zusammenschmilzt.