Regelung

Cake und DeFiChain: Gründer Julian Hosp und U-Zyn Chua streiten wieder

Erst vor einer Woche schien das Drama um Cake und DefiChain (DFI) beendet. Julian Hosp hatte das Krypto-Unternehmen von seinem Mitgründer U-Zyn Chua übernommen. Doch jetzt zoffen sich die beiden wieder.

Seit mehr als einem halben Jahr wird das öffentliche Bild des Krypto-Unternehmens Cake und der damit verknüpften DeFiChain (DFI) von einem erbitterten Streit der beiden Gründer Julian Hosp und U-Zyn Chua geprägt. Die beiden waren sich über die strategische Ausrichtung und Personalpolitik uneinig. Ein Antrag von U-Zyn Chua auf Liquidierung von Cake scheiterte im April vor Gericht. Dann schien vor einer Woche doch noch eine Lösung gefunden, denn Julian Hosp übernahm die Anteile an Cake von U-Zyn Chua für vermutlich einen zweistelligen Millionenbetrag und will jetzt DeFiChain quasi im Alleingang wieder auf die Beine helfen. Aber mit dem Frieden zwischen den beiden ist es schon wieder vorbei – auf X schießt U-Zyn Chua erneut auf Julian Hosp und dieser kontert ebenso unversöhnlich.

Im Grunde beanspruchen beide für sich, die einzig wahre Geschichte über Cake und DefiChain zu erzählen und werfen sich gegenseitig Falschdarstellungen vor. U-Zyn Chua schreibt, er selbst sei derjenige gewesen, der letztendlich durch Kompromissbereitschaft den Weg frei gemacht habe für die Übernahmen von Cake durch Julian Hosp. Dieser wiederum erwidert, die Story von hinter den Kulissen sei so nicht wahr und U-Zyn Chua habe niemals ein rechtlich verbindliches Angebot in Sachen Cake Firmenanteile abgegeben. Wer von den beiden recht hat, lässt sich kaum beurteilen – aber klar ist: Mit dem Nachtreten schaden Julian Hosp und U-Zyn Chua Cake und DefiChain einmal mehr.

DeFiChain auf historischem Tiefstand – Julian Hosp trotzdem optimistisch

So notiert der Datendienst CoinGecko aktuell das nächste neue Allzeittief für DeFiChain und DFI hat allein über die letzten sieben Tage ein Minus von 15 Prozent eingefahren. Von seinem Allzeithoch aus dem Dezember 2021 ist DeFiChain mittlerweile 99 Prozent entfernt und das in einer Zeit, in der sich der Kryptogesamtmarkt im Aufschwung befindet. Cake (früher Bake) hat derweil mit Julian Hosp als Aushängeschild ein 90-Tage-Programm gestartet und will diesem Rahmen unter anderem 90 neue Coins listen – was Anleger offensichtlich wenig überzeugt.

In dem jüngsten Post von U-Zyn Chua gehet es auch noch einmal darum, dass bei DeFiChain abgebildete Bitcoin (BTC) zwischenzeitlich nicht gedeckt waren. Entsprechende Meldungen hatte Cake im Januar zwar zunächst zurückgewiesen, aber dann doch reagiert und aus Rücklagen Bitcoin nachgekauft, um den dBTC bei DeFiChain wieder solide aufzustellen. Wie es zu der Entscheidung kam und welche Optionen intern durchgespielt wurden – auch dazu präsentieren Julian Hosp und U-Zyn Chua unterschiedliche Versionen.

Fazit: Neuanfang für Cake und DeFiChain leidet unter Störgeräuschen

Von außen betrachtet bleibt es unverständlich, warum Julian Hosp und U-Zyn Chua ihre Egos nicht zügeln können und die nächste Schlammschlacht anzetteln. Denn soweit bekannt, ist die Übernahmen von Cake durch Julian Hosp juristisch abgeschlossen und auch U-Zyn Chua behauptet, dem Projekt nur das Beste zu wünschen. Dass jetzt also wieder Negativschlagzeilen von den beiden ehemaligen Freunden produziert werden und für Diskussionen in der Community sorgen, ist ein Rückschlag auch für DeFiChain. Wer überlegt, in einem solchen selbst gemachten Chaos bei Cake Geld in das Ökosystem zu investieren, muss schon riesige Risikobereitschaft aufbringen und Hosp ziemlich blind vertrauen – was sich bei dessen Vergangenheit mit TenX und dem Pyramidensystem Lyoness eigentlich von selbst verbietet.

Quelle

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