Das Ende der Anonymität: Die Bank der Banken will alle Zahlungsströme von Kryptowährungen erfassen
Vor wenigen Monaten war es noch ein Vorschlag, jetzt scheint dieser Realität zu werden. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat einen Prototyp für eine Daten-Plattform geschaffen, der Behörden und Zentralbanken alle Informationen über Krypto-Zahlungen liefern soll.
Man nennt die BIZ auch die Bank der Banken und das hat seinen Grund. Was hier angestoßen wird, landet früher oder später in der Bankenlandschaft. Die Aufgabe, die man sich gestellt hat, scheint gewaltig zu sein.
Der Prototyp ist auf die Wünsche der Staaten und Notenbanken zugeschnitten
Doch schon jetzt existiert ein Prototyp für eine Daten-Plattform, der global alle Zahlungsströme mit Kryptowährungen erfassen soll. Er wurde laut Angaben der BIZ genau auf die Anforderungen von Zentralbanken und Behörden zugeschnitten und soll ihnen jene Informationen liefern, die sie gerne hätten.
Das Projekt hört auf den Namen „Atlas“. Es soll die Anonymität der Kryptomärkte abschaffen und alle Zahlungsströme transparent machen. Bei der Entwicklung von Atlas mit dabei waren auch die Bundesbank und die niederländische Notenbank.
Wichtig für die Finanzstabilität?
Argumentiert wird dieser Angriff auf die Anonymität damit, dass laut Ansicht des BIZ die Notenbanken alle Informationen über grenzüberschreitende Zahlungsströme haben müssen, um die Gefahren für das Finanzsystem besser abschätzen zu können. Dies gilt auch für die Konjunkturanalyse und die Finanzstabilität. Diese Daten soll Atlas jetzt liefern.
Erste Analysen der Krypto-Zahlungsströme haben bereits stattgefunden und zeigen, dass diese nicht nur beträchtlich, sondern auch unregelmäßig über die verschiedenen geografischen Regionen verteilt sind.
Ist der Kampf doch nicht verloren?
Laut Angaben der BIZ nutzt die Daten-Plattform Atlas nicht nur die Daten von Kryptobösen, sondern auch von Blockchains. Die Kryptomärkte seinen intransparent und nur schwer abbildbar. Viele Teilnehmer würden sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten und agieren außerhalb der Vorschriften.
Diesen Entwicklungen möchte man jetzt offenbar Atlas entgegenhalten, um so die notwendigen Daten zu bekommen. Das wird auch neue Projekte, wie Launchpad XYZ, betreffen, denn die BIZ möchte offenbar vollständige Transparenz in der Kryptowelt herstellen.
Mit der Schaffung der Daten-Plattform konterkariert die BIZ allerdings ihre eigenen Ansichten. Schon vor Monaten hatte deren Chef öffentlich erklärt, dass Kryptowährungen den Kampf gegen Dollar, Euro und andere Fiat-Währungen verloren hätte. Doch offenbar traut man der eigenen Expertise nicht so recht.