Diesem Mann drohen 127 Jahre Haft wegen Krypto-Geldwäsche
Martin Mizrahi, CEO eines Unternehmens in Las Vegas, drohen 127 Jahre Gefängnis. Verurteilt wegen Drahtbetrugs, Geldwäsche und Identitätsdiebstahl, gilt sein Ausnahmefall als Exempel für die Möglichkeiten in Zusammenhang mit Krypto-Betrug.
Während Mizrahis Untergang die Schlagzeilen erreicht, gewinnt ein weltweites Vorgehen gegen ähnliche illegale Aktivitäten an Fahrt.
Wie Mizrahi seine Krypto-Betrügereien durchführte
Mizrahi wurde nach einem 12-tägigen Prozess vor einem Bundesgericht in Manhattan für schuldig befunden. Die Staatsanwaltschaft verklagte ihn zuvor wegen einer Geldwäsche in Höhe von über 4 Millionen USD im Zusammenhang mit Bitcoin. Diese Summe umfasste 3 Millionen USD von einer New Yorker gemeinnützigen Organisation und sogar Kryptowährungen von einem mexikanischen Kartell. Darüber hinaus wickelte er einen Kreditkartenbetrug ab, bei dem fast 8 Millionen USD an betrügerischen Abbuchungen über sein Unternehmen liefen.
Mizrahis Machenschaften, die von Februar bis Juni 2021 andauerten, beinhalteten ausgeklügelte Taktiken wie E-Mail-Phishing, um Banken und Kreditkartenunternehmen zu betrügen. Er behauptete, nichts von der illegalen Herkunft der Gelder gewusst zu haben. Die Geschworenen fanden die Beweise gegen ihn jedoch äueßerst überzeugend.
US-Staatsanwalt Damian Williams betonte das Urteil als abschreckend und hob den Missbrauch von Mizrahis Unternehmen zur Geldwäsche hervor:
“Das einstimmige Urteil der Geschworenen sendet eine Botschaft, dass Personen, die illegale Gelder stehlen und in das US-Finanzsystem einführen, zur Rechenschaft gezogen werden”, so Williams.
Strafverfolgungsbehörden gehen hart gegen Geldwäsche mit Krypto vor
Gleichzeitig werden die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung von Kryptowährungsbetrug intensiviert. In Indien hat das Enforcement Directorate 299 Unternehmen, darunter auch Personen chinesischer Herkunft, angeklagt, Investoren unter dem Deckmantel des Krypto Minings zu täuschen. Diese Aktion, die auf eine Strafanzeige der Cyber Crimes Unit der Polizei von Kohima zurückgeht, weist Parallelen zu den betrügerischen Praktiken von Mizrahi auf.
Die Geschichte von OneCoin fügt diesem komplexen Thema eine weitere Ebene hinzu. Mark Scott, der an der Geldwäsche von 400 Millionen USD durch OneCoin beteiligt war, wurde im Januar zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Ruta Ignatova und Karl Sebastian Greenwood leiteten das Projekt. Die Behörden verurteilten sie zu 20 Jahren Haft. Auch Ignatovas Bruder wurde kürzlich aus einer 34-monatigen Haftstrafe entlassen, die er wegen seiner Beteiligung an dem Verbrechen verbüßen musste.
Kryptowährungen, die von illegalen Adressen empfangen werden. Quelle: Chainalysis
Interessanterweise deuten trotz der Bedenken Studien von dem US-Finanzministerium darauf hin, dass traditionelle Bargeldtransaktionen aufgrund ihrer Anonymität und Stabilität im Vergleich zu nachverfolgbaren Blockchain-Transaktionen weiterhin die bevorzugte Methode für Geldwäsche unter kriminellen Organisationen sind.
“Kriminelle nutzen bargeldbasierte Geldwäschestrategien zu einem großen Teil, weil Bargeld Anonymität bietet. Sie verwenden in der Regel die US-Währung aufgrund ihrer großen Akzeptanz und Stabilität”, so das US-Finanzministerium.