Ethereum Berichte: US-Börsenaufsicht SEC will Einstufung als Wertpapier
Die US-Börsenaufsicht SEC bereitet sich laut Medienberichten juristisch darauf vor, Ethereum (ETH) als Wertpapier („securities“) zu behandeln. Ethereum ETFs dürften damit vorerst keine Chance auf Zulassung haben.
Nach den Bitcoin ETFs ist vor den Ethereum ETFs? Diese Hoffnungen in der Kryptoszene haben einen empfindlichen Rückschlag erlitten, denn die mächtige US-Börsenaufsicht SEC hat mit der zweitgrößten Kryptowährung der Welt anscheinend ganz anderes vor. Das Wirtschaftsmagazin „Fortune“ berichtet, dass die SEC auf eine Einstufung von Ethereum (ETH) als Wertpapier („securities“) hinarbeiten will.
Kurz zuvor wurde bekannt, dass die Ethereum Stiftung von einer nicht näher benannten staatlichen Stelle ein bindende Informationsanfrage („Subpoena“) erhalten hat und diese vertraulich behandeln muss. Dies geht aus einem Eintrag des offiziellen Ethereum Kanals bei Github hervor. Laut Fortune haben mindestens drei Unternehmen, die mit der Ethereum Stiftung Kontakte pflegen, ebenfalls solche Subpoena zugestellt bekommen. Dieses Instrument ist im angelsächsischen Rechtssystem verankert und dient auch als Vorwarnung vor Ermittlungen und möglicher Klageerhebung.
Ethereum ETFs: Zulassung im Mai scheint auf Eis gelegt
Die Frage, ob viele Kryptowährungen nicht in Wirklichkeit als Wertpapiere zu behandeln sind, beschäftigt die SEC seit Jahren. Im Fall Bitcoin (BTC) hat sie sich dafür entschieden, der Krypto-Leitwährung einen Sonderstatus zuzubilligen. Dies war Teil des Puzzles, um Bitcoin ETFs den Weg zu ebnen. Wenn sich die SEC jetzt aber auf ETH einschießt, wird eine baldige Zulassung von Ethereum ETFs durch die Behörde unwahrscheinlich.
Hier hatten Optimisten den 23. Mai im Auge als Datum, an dem die SEC für mehrere Ethereum ETFs gleichzeitig „grünes Licht“ geben könnte. Doch schon zuletzt nahmen Zweifel daran zu. Ein Grund: Im Vorfeld der Zulassung von Bitcoin ETFs hatte die SEC Gespräche mit Marktteilnehmer und Antragsstellern gesucht. Eine Zeitleiste von Bloomberg zeigt auf, dass die SEC beim Entscheidungsprozess zu Ethereum ETFs keine solchen Vorbereitungen trifft, die auf Markteinführung hindeuten.
Fazit: Zieht die SEC exemplarisch „nukleare Karte“ gegen Ethereum?
In der US-Kryptoszene wird oft der Begriff „nukleare Karte“ aufgefahren für ein Szenario, in dem die SEC entschieden auf die Einstufung von Kryptowährungen als „Securities“ hinarbeiten würde. Im Fall Ripple (XRP) aber hatte sich die SEC nach zweieinhalb Jahren Gerichtsverfahren nicht durchsetzen können, das erste Urteil vom Sommer 2023 hatte deshalb Symbolcharakter.
Ethereum darf für sich verbuchen, dass die SEC bereits Ethereum Futures ETFs zuließ, was für ETH als vermutetes Wertpapier so nicht möglich sein sollte. Andererseits liefert die Entstehungsgeschichte der Nummer Zwei unter den Kryptowährungen mit Pre-Mining und ICO Anhaltspunkte für Gewinnabsichten. Zudem könnte die Protokollumstellung bei Ethereum („The Merge“) vom September 2022 der SEC in die Karten spielen, weil damit bei ETH Staking möglich wurde, was für Gewinnabsichten spricht. Weder Ethereum Stiftung noch SEC kommentierten die jüngsten Medienberichte. Die Preiskurve von ETH verbuchte sogar ein Tagesplus von gut 12 Prozent – eine mögliche Erklärung: Wenn die SEC wirklich ernst macht und versucht, Ethereum in den USA unter weitreichende Regulierungspflicht zu stellen, dürfte die Angelegenheit vor Gericht landen. Mit den Erfahrungen aus dem Ripple Prozess ist das für Ethereum und die Kryptoindustrie kein Schreckgespenst mehr.