Ethereum

Ethereum ein Jahr nach dem Merge: Das hat sich seitdem geändert

Am 15. September 2022 markierte der sogenannte “Merge” einen Meilenstein für Ethereum. Mit dem Wechsel von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake eröffnete das Upgrade dem Netzwerk die Möglichkeit, Ether (ETH) zu einem deflationären Vermögenswert zu machen und den ökologischen Fußabdruck des Netzwerks zu minimieren.

Ein Jahr später sind die Veränderungen deutlich spürbar. Diese Umstellung veränderte die grundlegende Tokenomic von Ethereum, sodass unter anderem die täglichen Neuemissionen des Vermögenswertes von 13.500 ETH auf derzeit etwa 2.300 ETH sanken. Alleine dieser Effekt entspricht bereits einem Rückgang der Inflationsrate von über 80%.

Hinzukommt, dass durch den ERC-1559 mit jeder Transaktion im Netzwerk die Basisgebühr in ETH verbrannt wird. Dadurch wurden bereits knapp 1 Millionen ETH aus dem Verkehr gezogen und heute gibt es damit fast 300.000 ETH weniger als zum Zeitpunkt von dem Merge. In anderen Worten ist das Angebot von ETH um -0.24% zurückgegangen, was die native Währung von Ethereum zu einem tatsächlich deflationären Vermögenswert macht. Kurz gesagt, mit der Umstellung auf Proof of Stake hat sich nicht nur der Konsensmechanismus geändert, denn unter Proof of Work wären zusätzliche 3,8 Mio. ETH (6,2 Mrd. $) ausgegeben worden.

22% des Angebots von Ethereum ist mittlerweile weggesperrt

Nicht nur die tatsächliche Angebotsmenge ist bei Ethereum zurückgegangen, sondern auch das zirkulierende Angebot. Denn während der Merge den deflationären Aspekt von ETH im wahrsten Sinne des Wortes befeuert, ist gleichzeitig die Beteiligung am Staking um 87% gestiegen. Laut Dune Analytics ist seit Jahresbeginn die Anzahl gestakter ETH von 4,6 Mio. auf 8,6 Mio. gestiegen.

Der Grund dafür ist vor allem die breite Akzeptanz von Liquid Staking Assets, kurzum LST-Token genannt. Doch auch zentrale Krypto-Börsen tragen hier ihren Teil bei. Auf Coinbase sind derzeit knapp 2,25 Mio. ETH und auf Binance 1,21 Mio. ETH gestakt.

Insgesamt werden damit 26,8 Mio. ETH gestakt, was in etwa 22,3 % des gesamten zirkulierenden Angebotes ausmacht.

Doch trotz dieser Erfolge stehen neue Herausforderungen bevor. Insbesondere die Dominanz von Liquid Staking Tokens (LSTs) bereitet einigen Beobachtern Sorgen. Lido, als führendes LST-Protokoll, kontrolliert mittlerweile mit 8,67 Mio. ETH knapp ein Drittel aller eingesetzten Ether. Diese Zentralisierung könnte das Netzwerk verwundbar machen.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wird bereits diskutiert, wie die Kontrolle von Staking-Pools begrenzt werden kann. Doch nicht nur die Staking-Pools stellen hier ein mögliches Problem dar. Auch die Zentralisierung der Nodes im Netzwerk von Ethereum bleibt ein kritisches Thema.

Die Dezentralisierung von Ethereum bleibt damit ein Ziel, das die Community weiterhin verfolgt, um die Sicherheit und Integrität des Netzwerks zu gewährleisten.

Quelle

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