Federal Reserve lässt Zinssätze unangetastet
- Die Federal Reserve hat die Zinssätze bei 5,25%-5,50% belassen.
- Dies geschah nach dem Inflationsbericht vom Mai, der das 2%-Ziel der US-Notenbank für eine weiche Landung nicht erreicht hat.
Pause bei den Zinssätzen
Wenig überraschend hat die US-Notenbank nach der kürzlich abgeschlossenen Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) eine weitere Zinspause angekündigt. Das bedeutet, dass die Zahlen bei 5,25%-5,50% bleiben, die seit Juli letzten Jahres unangetastet geblieben sind. Die aktuellen Zinssätze sind auch die höchsten der letzten 23 Jahre.
Doch die Zeichen standen schon immer auf Sturm. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell hat unablässig erklärt, dass es keine Zinsanpassung geben wird, solange sie nicht “größeres Vertrauen haben, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2% bewegt“.
Auch wenn sich die Inflationszahlen im Mai beruhigt haben, sind sie noch weit von der magischen Zahl des Notenbankchefs für eine weiche Landung entfernt.
US-Inflation im Mai
Die Entscheidung der Fed folgt auf den jüngsten Bericht des US Bureau of Labor Statistics zum Verbraucherpreisindex. Nach Angaben der Behörde lag die unbereinigte jährliche Inflationsrate im Mai 2024 bei 3,3 %. Rechnet man die schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie heraus, liegt sie bei 3,4 %.
Der Preisanstieg im Mai ist deutlich geringer als die Gesamtinflation von 3,4 % im April (einschließlich Lebensmittel- und Energiekosten). Dennoch sind sie immer noch deutlich höher als die 3,1% im Januar und die 3,2% im Februar.
Wachsender politischer Druck für Zinssenkungen
In einem Brief an Powell vom 10. Juni forderten die Senatoren Elizabeth Warren, Jacky Rosen und John Hickenlooper die Fed auf, ihre Haltung zu den Zinssätzen zu überdenken. Die Senatoren behaupteten, dass die Stagnation der Zinssätze bereits negative Auswirkungen auf die Wirtschaft hat. Sie betonten, dass die Fed außerdem “die verbleibenden Haupttreiber der Inflation nicht anspricht”.
Als Beispiel nannte die Gruppe den Schritt der Europäischen Zentralbank (EZB) von letzter Woche. Zum Vergleich: Die EZB hat die Zinsen zum ersten Mal seit fünf Jahren von 4 % auf 3,75 % gesenkt, obwohl die Eurozone ihr Ziel von 2 % noch nicht erreicht hat.
Es ist jedoch anzumerken, dass die Volatilität in der EU viel geringer ist als in den USA. Im Mai lag die jährliche Inflationsrate im EU-Gebiet bei 2,6 %.
Dennoch glauben einige Analysten, dass eine Zinssenkung noch vor den US-Präsidentschaftswahlen 2024 auf dem Tisch liegt. Es besteht die Möglichkeit, dass die derzeitige Regierung daraus Kapital schlägt, um die Wähler auf dem Weg zu den Wahlen am 5. November zu beschwichtigen.
Von heute an bis zur Wahl stehen noch zwei weitere FOMC-Sitzungen an. Die nächste ist für den 30. und 31. Juli angesetzt, gefolgt von einer weiteren am 17. und 18. September.