Fort Knox: Verkaufen die USA bald ihr Gold für eine Million Bitcoin?
Seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus feststeht, laufen die Spekulationen über den Aufbau einer “strategischen Bitcoin-Reserve” auf Hochtouren. Dabei ist die treibende Kraft hinter dem ambitionierten Plan nicht etwa der designierte 47. Präsident der Vereinigten Staaten, sondern Senatorin Cynthia Lummis aus Wyoming. Als die 70-jährige Republikanerin ihren Gesetzesentwurf für den staatlichen Megakauf von einer Million Bitcoin in den Senat einbrachte, ließ sie vorerst offen, wie das historisch unvergleichliche BTC-Investment finanziert werden solle. Gegenüber Bloomberg erklärt Lummis nun, dass es nicht nötig wäre, neue Staatsschulden für die geplante Bitcoin-Reserve aufzunehmen. Stattdessen hat sie einen anderen Vorschlag, der viele überraschen dürfte.
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der US-Regierung I Quelle: Fiscal Treasury
“Wir haben bereits die finanziellen Mittel in Form von Goldzertifikaten, um sie in Bitcoin umzuwandeln”, sagt die republikanische Krypto-Befürworterin. Und tatsächlich: Die US-Regierung verfügt über Assets im Gesamtwert von etwa 5,4 Billionen US-Dollar, darunter mehr als 8.100 Tonnen Gold, welche derzeit 660 Milliarden US-Dollar wert sind. Deshalb hält die Senatorin ihren Plan für durchaus realistisch und betont: “Die Auswirkungen auf die US-Bilanz sind praktisch neutral.” Ob Parteikollege Donald Trump ihren Plan während seiner zweiten Amtszeit aktiv unterstützt, bleibt bisher unklar. Er selbst hatte sich während seines Wahlkampfes nur dafür eingesetzt, die aktuell rund 208.000 Bitcoin im Besitz der US-Regierung nicht zu veräußern.
So wahrscheinlich ist die Bitcoin-Reserve
Trotz aller Euphorie innerhalb der Bitcoin-Community sowie einem neuen US-amerikanischen Senat und Kongress, die ab 2025 beide deutlich Krypto-freundlicher ausgerichtet sein dürften: Dass es zu einer baldigen Realisierung von Lummis’ Plänen zum Aufbau einer strategischen Bitcoin-Reserve auf Bundesebene kommt, gilt als unwahrscheinlich. Auf der dezentralen Wettplattform Polymarket stehen die Chancen aktuell nur bei 33 Prozent, dass das Kabinett Trump II in den ersten 100 Tagen irgendeine Art von “nationaler Bitcoin-Reserve” beschließen wird. Die Umsetzung eines Regierungskaufs von einer Million BTC, über fünf Prozent des zirkulierenden Bitcoin-Gesamtangebotes, dürfte daher nochmals unwahrscheinlicher sein.
Die Polymarket-Quoten deuten nicht auf eine baldige US-BTC-Reserve hin I Quelle: Polymarket
Allein die politische Debatte um die Einführung einer strategischen Bitcoin-Reserve zeigt jedoch, dass BTC immer weiter in den Mainstream vordringt. Noch vor wenigen Jahren wäre dergleichen unvorstellbar gewesen, schließlich hatte Krypto den Ruf einer kleinen Nische für IT-Nerds und libertäre Fantasten. Sollte Senatorin Lummis doch Erfolg haben, könnte dies laut Mike Novogratz einen globalen Dominoeffekt auslösen.
“Dieser Schritt würde ein neues Paradigma schaffen und andere Länder dazu zwingen, dem Beispiel zu folgen”, meint der Galaxy-CEO. Ein Anstieg des BTC-Kurses auf bis zu 500.000 US-Dollar betrachtet er für das Szenario als eine logische Konsequenz. Wie enorm die langfristigen Folgen für Bitcoin wären, erfahrt ihr daher in diesem BTC-ECHO Artikel: “Das passiert, wenn Bitcoin zur strategischen Reserve der USA wird“