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IOTA geht Kooperationspartner abhanden – in der Community brodelt es

Bei IOTA herrscht dicke Luft: Mit Soonaverse ist ein langjähriger Kooperationspartner abgesprungen und die Begründung dafür hat es in sich. Parallel wird IOTA Chef Dominik Schiener aus der Community hart kritisiert.

Der IOTA Neustart kommt ins Stottern: Die Handelsplattform Soonaverse verabschiedet sich per Blogpost aus dem Ökosystem und reiht sich damit in eine Reihe anderer Projekte ein. Zum einen spricht Soonaverse von einer ständig schrumpfenden Zahl von Menschen, die sich noch für IOTA interessieren. Zum anderen erinnert man daran, dass die IOTA Stiftung zwar wieder und wieder mit großen Begriffen Aufbruchstimmung verbreiten wolle, doch die erhofften Effekte ausbleiben. Auf X meldet sich mit DL Times exemplarisch ein kritisches Mitglied der IOTA Community zu Wort: „Wir müssen uns langsam fragen, ob es überhaupt irgendwelche Projekte gibt, wo wir (die Community) ein wichtiger Teil sind.“

Zur Erinnerung: Ende letzten Jahres hatte IOTA Stiftungschef Dominik Schiener die Gründung einer neuen Vertretung in Abu Dhabi vorwärtsgetrieben und dafür auch seinen persönlichen Lebensmittelpunkt in die Vereinigten Arabischen Emirate verlegt. Von dort aus werde IOTA ein sagenhaftes Comeback erleben und sich zurück unter die zehn wichtigsten globalen Kryptowährungen vorarbeiten, so Schiener. Vier Monate später ist die Situation aber ernüchternd: Beim Datendienst CoinGecko wird IOTA nicht einmal mehr unter den 100 kapitalstärksten Kryptowährungen gelistet und eine Trendwende ist nicht in Sicht.

Soonaverse vermeidet es, den Namen der Reizfigur Schiener zu erwähnen. Doch die Emirate werden angeführt, die ausbleibende Ethereum Virtual Machine, das EU-Projekt EBSI und ein dezentralisiertes IOTA 2.0 – alles als Beispiele für Hoffnungsschimmer, die in sich zusammenklappen. DL Times weint Soonaverse zwar keine Träne nach, aber schreibt: „Es sind nicht nur die Projekte, die unser hartverdientes Geld klauen. Es sind Dom (Schiener) und die IOTA Stiftung selbst, die Millionen von Dollar aus dem Ökosystem abziehen durch intransparente Entscheidungen und die von ihnen verursachte Inflation von mehr als 40 Prozent.“ Damit wird darauf angespielt, dass IOTA im September 2023 den Gesamtbestand aller Token im Handstreich massiv aufblähte, um neue Geldmittel zu erschließen.

Eine Schlappe nach der anderen für IOTA

Wir berichten seit Jahren regelmäßig über IOTA – doch was sich in diesen Tagen dort abspielt, erinnert an ein Tollhaus. Starentwickler Hans Moog wurde zum Schweigen verdammt, wie er auf X verklausuliert bekannt gab. Dabei sollte Moog für ein dezentralisiertes IOTA 2.0 verantwortlich sein und genoß in der Community viel Vertrauen wegen authentischer Kommunikation. Stiftungschef Schiener wiederum träumt neuerdings von einem IOTA, welches die Regeln islamischer Finanzen (Scharia) erfüllen werde – also unter anderem das Verbot von Glücksspiel und Zinsen. Solche Regeln könnte ein dezentralisiertes IOTA nie erfüllen, weil das Prinzip von Bitcoin und Co. eben den eisernen Grundsatz hat, nicht von außen beeinflussbar zu sein.

Zwischen IOTA Community und Anlegern auf der einen Seite und Schiener und der Stiftung vertieft sich ein großer Graben, wie sich zuletzt schon bei Referenden zur Selbstverwaltung ausgedrückte. Vom neuen Quartier Abu Dhabi aus gefällt sich Schiener in der Rolle eines Krypto-Kings – aus dem IOTA Standort Berlin ist nichts mehr zu hören, obwohl dort eine gemeinnützige Stiftung registriert ist. Das Seitenprojekt Shimmer (SMR) wurde inoffiziell aufgegeben. DL Times zählt ein halbes Dutzend Projekte auf, die sich nach und nach vom IOTA Ökosystem abgewandt haben.

Fazit: Schleichender Abgang von IOTA

IOTA wurde lange Jahr maßgeblich auch von der deutschsprachigen Community getragen, der Stiftungssitz Berlin war kein Zufall. Und im letzten Jahrzehnt gehörte IOTA tatsächlich einmal zu den zehn führenden, aufregenden Kryptowährungen auf dem Globus; damals mit dem Ziel, das Internet der Dinge (IoT) und Krypto zu verknüpfen. Von dem alten Glanz und faszinieren Perspektiven hat so gut wie nichts überdauert und die Liste der unerfüllten IOTA Versprechen würde ein Büchlein füllen. Soonaverse will jetzt erst mal ohne IOTA weitermachen, „ohne auf nach Oben konzentrierte Bürokratie, (…) ohne Maulkörbe (NDA), ohne verpasste Deadlines“. So kann man ein IOTA „Rette sich wer kann“ auch ausdrücken.

Quelle

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