IOTA: Integration der EVM für März/April versprochen – Preiskurve im Minus
Die Ethereum Virtual Machine (EVM) soll im März oder April bei IOTA live geschaltet werden. Das verspricht Stiftungschef Dominik Schiener. Den freien Fall der Preiskurve von IOTA konnte die Nachricht aber nicht aufhalten.
Bei IOTA richten sich Hoffnungen auf die Freischaltung der Ethereum Virtual Machine (EVM). Sie ist das Standardmodul für das Organisieren von Dezentralisierten Finanzen (DeFi) und soll für IOTA neue Anwendungsfelder eröffnen. IOTA Stiftungschef Domink Schiener hatte zur Eröffnung einer Vertretung in Abu Dhabi im November 2023 die EVM für IOTA im 1. Quartal 2024 angekündigt und damit Aufbruchsstimmung verbreitet. Nun äußerte sich Schiener bei einer Online-Diskussion auf X erneut zum Zeitplan der IOTA EVM – und spricht an einer Stelle vom März als Zieldatum, an anderer Stelle aber auch von früh im 2. Quartal, also April.
Doch Anleger und Kryptomärkte zeigen sich wenig beeindruckt. Die Preiskurve von IOTA setzte ihren Abwärtstrend fort und der einst erfolgsverwöhnte Altcoin kämpft aktuell darum, nicht unter die psychologisch wichtige Marke von 0,2 US-Dollar zu fallen. Damit sind die temporären Kursgewinne von IOTA aus dem November, welche durch die neue Repräsentanz in den Vereinigten Arabischen Emiraten getrieben waren, schon wieder Geschichte. Über das letzte Jahr gerechnet verzeichnet IOTA ein Minus von fast 13 Prozent – zum Vergleich: Die Krypto-Leitwährung Bitcoin (BTC) kam im selben Zeitraum auf ein sattes Plus von gut 70 Prozent. Beim Datendienst CoinGecko ist IOTA nun auf der Liste der nach Marktkapitalisierung geordneten Kryptowährungen aus den Top 100 herausgefallen.
IOTA Seitenprojekt trotz EVM mit neuem Allzeittief
Der anhaltende Bedeutungsverlust von IOTA hat mindestens zwei Gründe. Die Zeitpläne von Schiener haben sich in der Vergangenheit als notorisch unzuverlässig erwiesen und auch jetzt will er sich wieder nicht festlegen. Noch schwerer aber dürfte wiegen, dass sich Anleger und Fachleute fragen, ob eine IOTA EVM auf den Märkten überhaupt noch gebraucht wird. Bei weit mehr als 100 Krypto-Projekten verrichtet die EVM bereits ihre Dienste mit täglichen Umsätzen in Milliardenhöhe, IOTA ist sehr spät daran. Und dann gibt es noch die Erfahrungen mit der EVM beim IOTA Seitenprojekt Shimmer (SMR). Dort erfolgte die Freischaltung der EVM für Shimmer schon im September 2023.
Zur Shimmer EVM zeigen die Daten von DeFiLlama mittlerweile 10 Millionen US-Dollar angelegtes Kapital. Das ist für die DeFi-Sparte eine Mini-Summe und bei Shimmer sind im Tagesdurchschnitt gerade einmal 600 Accounts aktiv. So hat Shimmer auch erst vor wenigen Stunden ein neues Allzeittief von 0,032 US-Dollar zu verkraften. Hier ist der Grund wohl, dass mit einer IOTA EVM perspektivisch Shimmer unwichtig wird.
Fazit: EVM wird für IOTA kaum zum Heilsbringer
Die greifbare Skepsis zur EVM im IOTA Ökosystem rührt auch daher, dass weder Shimmer noch IOTA selbst auf einem dezentralisierten Netzwerk beruhen. Letztendlich zeichnen dort zentrale Komitees für die Validierung von Transaktionen verantwortlich, was dem ehernen Krypto-Prinzip der Dezentralisierung widerspricht. Zwar ist ein dezentrales IOTA 2.0 noch für 2024 geplant, aber solche Versprechen haben sich schon über Jahre nicht erfüllt. Mit den Chancen für IOTA, in 2024 aus der Todesspirale herauszufinden, beschäftigt sich auch unser Jahresrückblick auf 2023. Kleiner Spoiler: Es sieht nicht gut aus.