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Julian Hosp mit dubioser These zu Absturz von DeFiChain und DUSD

Krypto-Promi Julian Hosp wird seine Vergangenheit mit DeFiChain und dem „Stablecoin“ DUSD nicht los. Das Projekt ist fehlgeschlagen. Aber Hosp sieht die Schuld nicht bei sich, im Gegenteil. Seine These ist fragwürdig.

Neues von Julian Hosp: In seinem „Inner Circle“ (Jahresgebühr 2.000 Euro) lässt sich der Krypto-Promi zum Debakel mit DeFiChain (DFI) und DUSD aus. Dort wurde Hosp aufgefordert, seinen Beitrag zur Sanierung des Ökosystems zu leisten. Doch Hosp lehnt dies brüsk ab und präsentiert seine ganz eigene Version dessen, was bei DUSD und DeFiChain schief gelaufen ist. Uns wurden entsprechende Screenshots eines Chats in Hosps „Inner Circle“ zugespielt. Die Details dürften wohl jeden interessieren, der schon einmal bei einem der Projekte von Julian Hosp Geld verloren hat, und deshalb wollen wir mal Faktenlage und und die Darstellung von Hosp gegenüberstellen:

1. Beim Niedergang von DeFiChain und DUSD spielte eine entscheidende Rolle, dass im Ökosystem kursierende dBTC als Abbild von Bitcoin zeitweise nicht 1:1 abgedeckt waren. Hosp behauptet jetzt, er habe aus eigener Tasche 1.663 Bitcoin im Wert von mehr als 100 Millionen US-Dollar aufgebracht, um dBTC zu retten. Doch soweit bekannt, war es das von Hosp mitbegründete Krypto-Unternehmen Bake (Cake), welches die fraglichen Bitcoin aufbrachte – und dort war Hosp zwar CEO, aber damals nur ein Anteilhaber. In Wirklichkeit sind also neben Hosp auch die anderen Mitgründer von Cake wie U-Zyn Chua und John Rost eingesprungen, um dBTC vor einem Kollaps zu bewahren.

2. Überhaupt wärmt Julian Hosp seine Privatfehde mit U-Zyn Chua wieder auf. Die beiden aktiven Gründer von Cake bekriegten sich monatelang vor Gericht, bis Julian Hosp Cake im Mai komplett übernahm. Hosp sieht trotzdem U-Zyn Chua als den Ansprechpartner für DeFiChain und als den Schuldigen für einen Bug, der zu verlorenen Bitcoin führte. Aber es war nun einmal Hosp selbst, der als Cake CEO letztendlich in der Verantwortung stand. Diese Geschichte im Nachhinein umschreiben zu wollen, wirkt mehr als krude.

3. Julian Hosp fordert in seinem „Inner Circle“ allen Ernstes, man solle ihm 1.663 Bitcoin „zurückgeben“ und andere Verluste erstatten. Dann sei er bereit, sich wieder für DeFiChain einzusetzen. Ansonsten müsse er persönlich für das Projekt insgesamt rund 200 Millionen US-Dollar abschreiben und wolle nicht mehr weiter drüber reden. Diese Taktik kommt einem bekannt vor: Auch beim Debakel mit TenX waren aus Perspektive von Hosp andere verantwortlich und der 38-Jährige versucht, diese Episode aus seiner Karriere vergessen zu machen.

Rettungsversuch für „Stablecoin“ DUSD erneut gescheitert

Wer noch wissen möchte, wie es um DeFiChain und angeblichen Stablecoin DUSD an den Kryptobörsen steht: DFI notiert bei gut 1 Cent mehr als 99 Prozent von früheren Hochs entfernt und ist längst zum „Shitcoin“ geworden. Für den „Stablecoin“ DUSD wurden in diesem Monat zwei Rettungsversuche gestartet, damit er zu einer 1:1 Anbindung an den US-Dollar zurückfinden könne. Aber DUSD notiert aktuell um 9 Cent, das Manöver ist also fehlgeschlagen, was eine Modellrechnung vorhersehen ließt. Es gibt Hinweise darauf, dass Strategie und Ausführung beim DUSD „Repeg“ für eine kleine Gruppe von Eingeweihten kurzzeitig die Möglichkeit öffneten, Gewinne zu erzielen.

Fazit: „Märchenonkel“ Julian Hosp – Verluste mit DFI und DUSD sind real

In unserem Archiv findet Ihr jede Menge Artikel zu all den Ungereimtheiten und Schuldzuweisungen bei Cake, DeFiChain und DUSD. Der Versuch von Julian Hosp, jetzt jede Mitverantwortung abzuleugnen, wirkt plump und nicht von den Fakten gedeckt. Aber so kennt man den ewigen Sunny-Boy leider schon viel zu gut und deshalb bleibt es wichtig festzuhalten: Julian Hosp mag vielleicht ein begnadeter Redner sein, aber seine Versprechen erfüllen sich nur sehr selten – Werbebotschaften von Hosp sind für Anleger meist der Einstieg in eine Verlustspirale.

Quelle

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