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Kraken delistet Monero (XMR) in Belgien und Irland. Wohin mit den Privacycoins?

Nach Binance, OKX und zahlreichen anderen Börsen nimmt auch Kraken Monero vom Handel. Zunächst nur in Belgien und Irland. Aber langfristig sollten sich User des Privacycoins damit anfreunden, ihn auf in eigenen Wallets zu speichern.

Die Kryptobörse Kraken wird den Privacycoin Monero (XMR) in Irland und Belgien vom Handel nehmen. Am 10. Mail werden Handel und Einzahlungen gestoppt, am 10. Juni auch Auszahlungen.

Warum Kraken dies macht, verrät die Meldung nicht, ebenso wenig, warum in Irland und Belgien, aber nicht in anderen EU-Länder. Derzeit ist zumindest nicht bekannt, dass die beiden Länder bei der Umsetzung der EU-Regularien besonders energisch voranschreiten.

Kraken folgt damit Börsen wie Binance, OKX und vielen anderen, die Monero in der letzten Zeit vom Handel genommen haben. Es zeigt sich immer deutlicher, dass der Privacyoin nicht kompatibel ist mit den regulatorischen Auflagen ist, die sich weltweit immer weiter ausbreiten.

Das ist nicht nur ein offensichtlicher Nachteil für den Handel und Wert, sondern auch ein Beweis dafür, dass Monero funktioniert: Monero-Transaktionen verschleiern die Spuren des Geldes in einem Ausmaß, dass es Börsen nicht möglich ist, Regulierungsauflagen zu erfüllen, wie sie etwa die international geltende Travel Rule der FATF oder die MiCA-Regeln der EU verlangen.

Über kurz oder lang wird es unvermeidlich sein, dass Monero von so gut wie allen Krypto-Börsen, die ihn derzeit noch anbieten, entfernt wird. Derzeit wird der Coin neben Kraken nur noch auf Gate.io und KuCoin in nennenswertem Umfang gehandelt. Die beiden Börsen wurden ehemals in China gegründet, sind dann aber wegen der zunehmend restriktiven Politik Chinas in Regulierungsoasen wie die Bahamas oder die Seychellen ausgewandert.

Als Monero-User kann man darauf setzen, dass diese Börsen weiterhin dem globalen Trend zum Delisting trotzen werden – oder man bereitet sich darauf vor, Monero „im Underground“ zu verwenden: den Coin durch Atomic Swaps oder P2P-Börsen ohne Mittelsmann zu tauschen, und, vor allem, eigene Wallets zu verwenden. In gewisser Weise schafft die Regulierung damit den Feind, den sie bekämpfen will.

Bei der Auswahl der Wallet, auf die Monero-User ausweichen können, gibt es einige Optionen. Wegen der etwas komplexeren Basistechnologie warten diese aber nicht immer mit dem gewohnten Komfort anderer Krypto-Wallets auf.

Ein Full Node ist natürlich die privateste und autonomste Methode, Monero zu verwenden, dürfte aber auch für die meisten User etwas zu anstrengend sein. Wer einen Virtuellen Server besitzt (VPS) und bereit ist, einen halben bis ganzen Tag zu syncen, könnte sich aber den Versuch erlauben.

Etwas unkomplizierter ist die Monero GUI Wallet, die für Windows, Linux und macOS verfügbar ist. Sie erlaubt verschiedene Modi und ist unabhängig von zentralen Servern, braucht aber zur vollen Synchronisierung gerade am Anfang eine gewisse Zeit.

Einfacher sind Wallets wie Cake, Moneroju oder die Feather Wallet. Diese synchronisieren zwar auch auf der eigenen Festplatte, sind aber nutzerfreundlicher und schneller.

Wer es eilig hat, kann Wallets wie MyMonero oder Edge verwenden. Diese ersparen dem User das Synchronisieren und sind augenblicklich „onchain“, indem sie einem Remote-Server erlauben, die Guthaben per View Key abzufragen. Wenn man den Remote-Server nicht gerade selbst betreibt, bedeutet das, dass eine andere Partei eure Transaktionshistorie kennt.

Wenn es euch nur darum geht, die Coins von einer Börse wegzubringen und die privaten Schlüssel selbst zu verwahren, ist das kein vekehrter erster Schritt. Doch um die Privatsphäre des Privacycoins zu genießen, solltet ihr euch langfristig auf etwas anspruchsvollere Wallets einlassen.

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