Layer-1 im Vergleich: Wird Solana Ethereum ausstechen können?
Der anhaltende Vergleich zwischen Ethereum (ETH) und Solana (SOL) zieht sowohl institutionelle Investoren als auch Privatanleger in seinen Bann. Denn während Ethereum über Layer-2-Lösungen und App-Chains skaliert, schafft Solana eine echte Alternative auf dem Layer-1. Dieser Umstand schafft möglicherweise einen Mehrwert, den Ethereum unter den aktuellen Umständen nicht zu bieten hat. Denn je höher die Aktivität auf dem Layer-1 ist, desto höher ist auch in der Regel die Nachfrage nach dem nativen Token. Damit stellt sich die Frage, ob Solana ein echter „Ethereum Killer“ sein kann, nachdem die Branche in der Vergangenheit mehr als einen gescheiterten Versuch erlebt hat, Ethereum als wichtigste Kryptowährung nach Bitcoin abzulösen.
Obwohl Solana in einigen Bereichen beeindruckende Zahlen aufweist, bleibt Ethereum weiterhin führend bei der institutionellen Akzeptanz. Dieser Umstand dürfte auch der Tatsache geschuldet sein, dass Venture Capitals mit Ethereums Layer-2-Netzwerken eine hervorragende Möglichkeit gefunden haben, Geld abzuschöpfen. Selbst die alteingesessene Börse Coinbase verdient mit „Base“ gutes Geld und geht neue Wege. Denn am Ende des Tages fließt ein Großteil der Transaktionsgebühren der meisten Layer-2-Anwendungen in die Tasche ihrer Macher. Es ist also nicht abwegig zu behaupten, dass institutionelle Investoren bei dem technologischen Ökosystem bleiben, was ihnen mehr Kontrolle ermöglicht und eine höhere Rentabilität bietet.
Der Kritikpunkt, dass Ethereum als Layer-1 stirbt oder wenigstens stagniert, weil die Layer-2-Lösungen die Profite einstreichen, ist nicht neu. Er wirft aber auch die Frage auf, welche Alternativen existieren und warum sie bisher nicht zu einer stärkeren Konkurrenz geworden sind. Einer der Gründe dürfte die Absage der SEC an die Solana-ETFs sein, während Ethereum in dieser Hinsicht mehr Glück beschieden ist, obwohl die Spot-Ether-ETFs bislang keine grandiosen Zahlen verbuchen können.
Solana skaliert besser und gewinnt an Bedeutung
Solana verarbeitet etwa 3.000 % mehr Transaktionen als Ethereum, hat ca. 1.300 % mehr tägliche aktive Nutzer und deutlich niedrigere Transaktionsgebühren. Es ist nicht unmöglich, einen effizienteren Layer-1 zu entwickeln und vielleicht kann sich BNB rühmen, in vielen Dingen ebenfalls besser abzuschneiden als Ethereum. Am Ende steht Solana aber trotz der geschilderten Vorteile bei einer Marktkapitalisierung, die lediglich 22 % von der Marktkapitalisierung von Ethereum beträgt.
Einige Prognosen spekulieren darauf, dass Solanas Marktkapitalisierung bei bis zu 50 % von der von Ethereum ankommen könnte. Dabei spielen DeFi, Stablecoins und günstige Transaktionsgebühren eine zentrale Rolle für das Wachstum beider Plattformen. Solanas Vorteile bei schnelleren und billigeren Transaktionen könnten zu einer noch stärker wachsenden Nutzerbasis führen. Hinzu gesellen sich technologische Weiterentwicklungen wie Firedancer, die Solana um ein Vielfaches besser skalieren könnte oder der Launch des Smartphones Solana Seeker. Letzteres könnte die Nutzerbasis festigen, denn während die Layer-2-Lösungen auf Ethereum umständlich bleiben, demonstriert Solana bereits mit dem Modell Saga, wie einfach das Web3 verwirklicht werden kann.
Solana besitzt also eine gewisse Attraktivität, wenn man denn auf eine ausgedehnte Kursrallye spekulieren möchte. In diesem Jahr hatte SOL bereits einen Lauf und schnitt zeitweise deutlich besser ab als Bitcoin (BTC). Seit dem Jahreshoch, welches Mitte März verzeichnet wurde, pendelt Solana in einer Range. Dies gilt sowohl für die Paarung SOL/BTC als auch für SOL/USD.
Eine Fortsetzung des Aufwärtstrends aus Q1 dürfte aber ein stabileres Marktumfeld erfordern, welches über die Sommermonate gefehlt hat. Aktuell kann sich Solana eben nicht von Bitcoin entkoppeln. Sobald das aber der Fall sein sollte, so dürfte sein gesamtes Ökosystem einen gehörigen Schub bekommen. Ob dabei aber gar ein Machtwechsel zwischen Ethereum und Solana stattfinden kann, bleibt noch abzuwarten.