Finanzen

Sanktionierter russischer Bankier verkauft Aktien vom Krypto-Unternehmen des ehemaligen britischen Finanzministers

Mikhail Klyukin, ein russischer Bankier unter Sanktionen, verkaufte Aktien eines Krypto-Unternehmens im Wert von mehr als 19 Millionen US-Dollar. Das Brisante an der Sache: Der Vorstand dieses Unternehmen wird derzeit vom ehemaligen britischen Finanzminister Philip Hammond geleitet, berichtet The Guardian. Experten zufolge hätte der Geschäftsvorgang die Aufmerksamkeit der US-Sanktionsbehörden erregen können.

Hammonds Unternehmen, die in London ansässige Copper Technologies, wurde besorgt, als das Weiße Haus Mikhail Klyukin im März letzten Jahres auf die Sanktionsliste setzte. Er hielt zu diesem Zeitpunkt mehr als 2 % des Unternehmens. Copper Technologies erstellt und verwaltet digitale Systeme für Unternehmen, die im Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen tätig sind.

Copper fungierte als Vermittler zwischen Klyukin und einem Unternehmen, das seine Aktien kaufen wollte. Es erhielt eine Zahlung im Wert von mehr als 19 Millionen US-Dollar. Danach verwendete Copper diesen Betrag, um Kryptowährung zu kaufen, und transferierte die Coins an Klyukin.

Umgang von US-Sanktionen

Der Geschäftsvorgang schien darauf abgezielt zu sein, Verstöße gegen US-Sanktionen zu vermeiden, die die Beteiligung von US-Bürgern und die Verwendung von US-Dollar in finanziellen Transaktionen mit Personen auf Sanktionslisten untersagen.

Als die Aktien im Mai letzten Jahres verkauft wurden, stand Klyukin auf der Sanktionsliste des Weißen Hauses, aufgrund seiner leitenden Position bei der russischen Bank Sovcombank. Nach Angaben des britischen Außenministeriums unterstützte seine Position in der Bank die russische Regierung und Putin. Er ist seitdem von dieser Position zurückgetreten.

Copper hat bestritten, als Vermittler beim Aktienverkauf fungiert zu haben.

Hammond war sich des Deals nicht bewusst

Philip Hammond wurde erst im Januar dieses Jahres Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Zum Zeitpunkt des Geschäfts war er dort allerdings als Berater tätig. Das Mitglied der britischen Konservativen Partei war in der Vergangenheit auch Verteidigungsminister und Außenminister. Seit 2020 sitzt er im britischen Oberhaus.

Seine Position bei Copper Technologies berechtigte ihn zu einem Anteil von 0,5 % am Unternehmen, der vor der Baisse der Kryptowährungen bis zu 15 Millionen US-Dollar wert war. Er war sich zum Zeitpunkt des Geschäfts nicht bewusst, erfuhr aber später davon.

Nur sehr wenige Personen bei Copper kannten die Identität des sanktionierten Aktionärs, da er seinen Anteil über Zayelco hielt, ein in Zypern ansässiges Unternehmen. Zayelco gehört Klyukin, der einen zyprischen Pass besitzt.

Quelle

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