Studie: Deutschland und Österreich unter den Ländern mit den meisten Cybersicherheitsproblemen
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- In letzter Zeit gab es eine Reihe gravierender Cyberangriffe, die die Produktion mehrere Unternehmen stilllegten und bei denen Daten von Millionen Menschen gestohlen wurden.
- CryptoMonday führte eine Analyse der Suchanfragen in mehreren Ländern durch, bei denen es um Malware und andere Sicherheitsprobleme ging.
- In der Rangliste der Länder mit den meisten Suchanfragen belegen Österreich und Deutschland den 6. bzw. den 9. Platz.
Mit der fortschreitenden Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Technologie zum Vorteil aller steigt auch das Risiko von Sicherheitsverletzungen und Datenlecks. Cybersicherheit sollte eine dringende Angelegenheit für jeden Einzelnen sein – aber eine alarmierende Anzahl von Menschen und Unternehmen ist immer noch unzureichend informiert und ungeschützt, wenn es um Online-Sicherheit geht.
Im vergangenen Jahr gab es einen Anstieg von 75 % bei Angriffen auf Cloud-Dienste und “einen alarmierenden Anstieg verdeckter Aktivitäten”, laut dem Global Threat Report von CrowdStrike. Darüber hinaus hat der Durchbruch von KI in den Mainstream bereits erhebliche Bedrohungen im Zusammenhang mit Identitätsdiebstahl aufgezeigt – “Deep Fakes” erweisen sich für viele Menschen schwer als solche zu identifizieren.
Allein im Laufe des letzten Monats waren mehrere große Unternehmen mit potenziellen Cyberangriffen konfrontiert. So wurde zum Beispiel spekuliert, dass hinter dem globalen Ausfall bei Facebook Anfang dieses Monats die Hackergruppe Anonymous steckte. Im Februar wurde der deutsche Batteriehersteller Varta Opfer eines Cyberangriffs, wegen des die gesamte Produktion angehalten werden musste. Auch die belgische Brauerei Duvel musste ihre Produktionslinien nach einem Cyberangriff Anfang dieses Monats stillgelegen.
Erst in dieser Woche fand in Frankreich ein Hack der Arbeitsagentur statt, bei dem potenziell Daten von 43 Millionen Menschen gestohlen wurden, darunter Namen, Anschriften, Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Sozialversicherungsnummern.
Das Team von CryptoMonday.de hat hier eine Liste einiger der am wenigsten und am meisten cybersicheren Länder der Welt zusammengestellt.
Das sagt unser Tech-Experte Ryan Matthews:
Das Thema Cybersicherheit und wie Einzelpersonen und Unternehmen gleichermaßen ihre Online-Daten am besten schützen können, war noch nie so präsent. Diese Ergebnisse zeigen, wie vielfältig der Ansatz eines Landes sein muss, um Cybersicherheit zu gewähren und gegen Cyberbedrohungen vorzugehen. Eines ist klar: Jede Person, die online aktiv ist, muss Schritte unternehmen, um ihre eigenen Daten und Identität zu schützen. Wir haben einige Tipps vorbereitet, die dabei helfen können.
Österreicher haben häufiger als Deutsche Cybersicherheitsprobleme
In unserer Rangliste belegt Österreich den 6. Platz. Die Einwohner des Landes machen in einem Monat im Schnitt knapp 24.000 Suchanfragen, in denen es um Malware und andere Cybersicherheitsprobleme geht. Das entspricht etwa 262 Anfragen pro 100.000 Einwohner, was Österreich zwischen Frankreich (311 Suchanfragen pro 100.000 Einwohner) und Italien (195 Suchanfragen) platziert.
Bei einer Bevölkerung von knapp 9 Millionen Menschen nutzen inzwischen rund 91 % der Österreicher ab 14 Jahren das Internet, wobei sie durchschnittlich 322 Minuten oder 5 Stunden 22 Minuten am Tag online verbringen.
Deutschland dagegen scheint weniger Probleme in dieser Hinsicht zu haben. Mit rund 145.000 monatlichen Suchanfragen, oder 175 Suchanfragen pro 100.000 Einwohner, in denen nach Lösungen für Cybersicherheitsprobleme gegoogelt wird, liegt dieses Land am 9. Platz in unserem Ranking.
In Deutschland nutzen laut einer Umfrage von ARD/ZDF 94 % der Bevölkerung zumindest selten das Internet, wobei 80 % oder 56 Millionen Personen es im Jahr 2023 täglich machten.
Die relativ hohe Platzierung Deutschlands und Österreichs kann darauf hindeuten, dass in diesen Ländern ein erheblicher Mangel an Bewusstsein für Cybersicherheit besteht. Eine alternative Erklärung wäre, dass es hier mehr Cyberangriffe als in anderen Ländern gibt. Zum Vergleich: In den USA nutzen 95 % der Bevölkerung das Internet, aber es gibt deutlich weniger Suchen nach Informationen über Malware pro 100.000 Personen.
Großbritannien belegt die höchsten Plätze im Ranking
Bemerkenswert ist, dass drei der vier Plätze in den Top 4 der Länder, die die größten Probleme mit der Cybersicherheit haben, sich eigentlich alle im Vereinigten Königreich befinden.
Den ersten Platz belegt Wales, während Schottland und England nicht weit dahinter liegen. Schottland verzeichnet im Durchschnitt 573 Suchanfragen über Malware pro 100.000 Personen pro Monat, in England sind es im Schnitt 521 Suchen pro Monat. Australien liegt knapp dahinter mit 557 durchschnittlichen Suchanfragen.
Es wird geschätzt, dass 98 % der Menschen in Großbritannien Zugang zum Internet haben – damit ist es die 17. größte “Online-Bevölkerung” der Welt. Obwohl dieser einfache Zugang zum Internet viele Vorteile bietet, macht er die Einwohner des Vereinigten Königreichs offensichtlich auch anfälliger für Malware-Angriffe.
Diese Ergebnisse sind vielleicht noch schockierender, wenn wir berücksichtigen, dass das Vereinigte Königreich derzeit auf dem zweiten Platz im Global Cyber Security Index steht, der Länder nach ihrem Engagement für Cybersicherheit auf globaler Ebene einordnet.
Indien hat die wenigsten Suchanfragen über Malware
Am anderen Ende der Rangliste hat Indien die geringste Anzahl von Suchanfragen über Informationen zur Beseitigung von Malware und verwandten Begriffen, mit nur 4,8 Suchanfragen pro 100.000 Einwohner in einem Monat. Auf den ersten Blick deutet dies natürlich darauf hin, dass die Bevölkerung in Indien weniger anfällig für Cyberangriffe ist.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Indien unter allen Ländern der Welt den größten Anteil der Bevölkerung ohne Zugang zum Internet hat – knapp die Hälfte der Menschen in diesem Land bleiben auch im Jahr 2024 offline. Während Indien also die geringste Anzahl von Suchanfragen für Malware-Angriffe hat, hat es auch die größte Konzentration von Menschen, für die Cyberangriffe überhaupt kein Problem darstellen.
USA haben trotz vieler Menschen online überraschend wenig Probleme
Eine interessante Erkenntnis aus den Daten findet sich in den USA. Das Land hat die zweitgrößte Bevölkerung der von uns bewerteten Länder (341 Millionen Menschen) und die drittgrößte Zahl der Onliner mit geschätzten 311 Millionen oder 95 % der US-Erwachsenen.
Angesichts einer so großen Bevölkerung und fast der gesamten Bevölkerung des Landes, die Zugang zum Internet hat, könnte man annehmen, dass es eine potenzielle Anfälligkeit für Cyberattacken und Malware-Angriffe gibt. Aber die Zahl der Suchanfragen zu diesen Themen ist relativ gering, mit nur 115 Suchanfragen pro 100.000 Personen im Monat.
Das platziert die Vereinigten Staaten auf Platz 11 in unserer Rangliste, was entweder auf einen gesunden Ansatz und ein Bewusstsein für Schutz im Internet seitens der Bevölkerung hinweist oder darauf, dass nicht so viele Menschen von Cyberangriffen betroffen werden.
Wie man sicher im Web bleibt: Tipps und Tricks
Heute ist es wichtiger denn je, sich beim Surfen im Internet zu schützen. Mit diesem Gedanken haben die Experten von CryptoMonday folgende Tipps und Tricks für optimale Cybersicherheit vorbereitet, um die eigene Identität und Daten zu schützen:
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Vorsicht bei Kryptowährungen: Krypto-Transaktionen sind in der Regel irreversibel, daher sollte man beim Senden von Coins stets überprüfen, ob die richtige Wallet-Adresse eingegeben wurde. Eine gute Option ist die Verwendung von Hardware-Wallets, mit denen die Kryptowährung offline gespeichert wird und auf diese Weise unerreichbar für Hacker bleibt. Außerdem ist es ratsam, skeptisch gegenüber Angeboten von Krypto-Investitionen zu sein, die goldene Berge versprechen, da es sich dabei nicht selten um einen Betrug handelt.
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Starke und einzigartige Passwörter: Stellen Sie sicher, dass alle Ihre Konten starke, einzigartige Passwörter haben, die Sie nicht woanders verwendet haben, und vermeiden Sie häufige Wörter und Phrasen. Erwägen Sie die Verwendung eines Passwort-Managers wie LastPass, um Ihre Passwörter sicher zu speichern.
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Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Wann immer es möglich ist, sollte man die Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle Accounts aktivieren. Das bedeutet, dass bei der Anmeldung neben der Passworteingabe noch eine zusätzliche Bestätigung erfolgen muss, zum Beispiel die Eingabe eines Codes, der per SMS kommt. So bleibt das Konto geschützt, selbst wenn jemand das Passwort erfährt.
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Software regelmäßig aktualisieren: Wir empfehlen, sowohl das Betriebssystem samt der installierten Software als auch alle mobilen Apps auf dem neuesten Stand zu halten. Bei Software-Updates werden oft Sicherheitslücken behoben, die gerade eben entdeckt wurden. Wenn die Software zu lange nicht aktualisiert wird, könnte es den Computer anfällig für Angriffe machen.
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Nicht in die Phishing-Falle hereintappen: Phishing-Betrügereien können per E-Mail, SMS oder sogar Telefonanrufen erfolgen. Sie versuchen, Sie dazu zu bringen, persönliche Informationen oder Anmeldeinformationen preiszugeben. Überprüfen Sie immer die Quelle, bevor Sie auf Links klicken oder sensible Informationen angeben. Wenn Sie sich nicht sicher sind, klicken Sie nicht auf den Link.
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Heimnetzwerk sichern: Es kann eine gute Idee sein, den Standard-Benutzernamen und das Standard-Passwort des WLAN-Routers zu Hause zu ändern. Man könnte auch erwägen, ein Gastnetzwerk für andere einzurichten, um das eigene Hauptnetzwerk sicherer zu machen.
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VPN verwenden: Ein Virtual Private Network (VPN) verschlüsselt die komplette Internetverbindung und erschwert es Hackern, Daten abzufangen und zu stehlen.