Thailand verzögert Ausgabe von digitaler Wallet: Kritiker fordern Untersuchung
Thailands geplantes Projekt um eine digitale Wallet, bei dem Bürgern über 16 Jahren umgerechnet 274 US-Dollar ausgezahlt werden soll, wurde verschoben. Kritiker fordern eine Untersuchung durch die Wahlkommission des Landes.
Wie die Bangkok Post berichtete, gab Thailands stellvertretender Finanzminister Julapun Amornvivat bekannt, dass die für Februar 2024 geplante Einführung einer neuen digitalen Wallet verschoben wurde, um mehr Zeit für die Entwicklung des Systems zu haben.
Die thailändische Regierung will über die Wallet 10.000 Baht an berechtigte Bürger ausgeben, um so die lokale Wirtschaft anzukurbeln.
In einer Erklärung von Amornvivat hieß es, dass die Regierung mehr Zeit benötige, um die Sicherheit des Systems hinter der digitalen Wallet zu gewährleisten. Gleichzeitig bekräftigte er, dass die Einführung immer noch im ersten Quartal 2024 erfolgen werde.
Das zuständige Unterkomitee für das Programm berät derzeit noch darüber, wo die Mittel für das Programm herkommen sollen. Die Kosten für die digitale Wallet der Pheu Thai Partei werden auf 548 Milliarden Baht (umgerechnet 15 Milliarden US-Dollar) geschätzt.
Die Regierung hat zuvor prognostiziert, dass die Initiative das Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr um 5 Prozent ankurbeln würde. Amornvivat glaubt auch, dass die Steuereinnahmen aus der gesteigerten Wirtschaftstätigkeit einen Teil der Kosten des Programms finanzieren würden.
Die ehemalige thailändische Senatorin Rosana Tositrakul hat das Projekt öffentlich kritisiert und hat inzwischen die Wahlkommission aufgefordert, die Rechtmäßigkeit des vorgeschlagenen Programms zu prüfen.
Da die thailändische Regierung in Erwägung zieht, den Staatshaushalt zur Finanzierung der digitalen Wallet zu verwenden, stellt der Mangel an Finanzmitteln und die mögliche Aufnahme von Schulden zur Finanzierung der Initiative laut Tositrakul die Rechtmäßigkeit des Vorhabens in Frage.