Regelung

Venezolanische Regierung kündigt Abschaltung aller Kryptowährungs-Mining-Farmen an

Die venezolanische Regierung hat kürzlich einen Plan zur Abschaltung aller Kryptowährungs-Mining-Farmen vom Nationalen Elektrizitätssystem (SEN) angekündigt. Diese Maßnahme wurde vom Ministerium für elektrische Energie in Venezuela auf Instagram bekannt gegeben und wird von der Nationalen Elektrizitätsgesellschaft (Corpoelec) und der Staatsanwaltschaft des Landes unterstützt. Das erklärte Ziel ist es, sämtliche Kryptowährungs-Mining-Farmen im Land vom nationalen Stromnetz zu trennen.

Diese Entscheidung folgte kurz nach einer Razzia in einer Bitcoin-Mining-Farm in Maracay, Bundesstaat Aragua. Bei dieser Durchsuchung wurden mehr als 2.300 ASIC-Miner beschlagnahmt. In den letzten Monaten haben staatliche Behörden verstärkt Druck ausgeübt, um den Stromverbrauch von Bitcoin-Mining-Farmen zu kontrollieren. Dieser Trend zeigt sich auch in Äußerungen des Gouverneurs des Bundesstaates Carabobo, Rafael Lacava, sowie des Ministers für elektrische Energie, Jorge Marquez, die eine Reduzierung der Aktivitäten in Datenzentren forderten.

Laut Informationen des Ministeriums für elektrische Energie soll die Abschaltung der Mining-Farmen dazu dienen, die Stromnachfrage zu stabilisieren und einen zuverlässigen Stromservice für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten. Es bleibt jedoch unklar, ob Bitcoin-Miner, die nicht mehr an das nationale Stromnetz angeschlossen sind, ihre Betriebe aufrechterhalten können. Es gab bereits Fälle, in denen Miner, die nicht mit dem SEN verbunden waren, überfallen wurden und ihre Ausrüstung beschlagnahmt wurde.

Die Beseitigung der Bitcoin-Mining-Farmen erfolgt vor dem Hintergrund starker regulatorischer Unsicherheit in Venezuela. Ein wesentlicher Faktor für diese Unsicherheit ist das Eingreifen der Nationalen Aufsichtsbehörde für Kryptowährungen (Sunacrip) im vergangenen März. Sunacrip, zuständig für die Regulierung der Mining-Industrie, geriet in einen Skandal, als sie beschuldigt wurde, in ein millionenschweres Korruptionsprogramm namens Pdvsa-Cripto involviert zu sein. Es wird davon ausgegangen, dass durch dieses System über 16 Milliarden US-Dollar unrechtmäßig abgezweigt wurden, indem illegal Öl verkauft und die Erlöse in Krypto-Assets umgewandelt wurden.

Die Maßnahmen gegen die Bitcoin-Mining-Farmen werden in einem Umfeld voller regulatorischer Herausforderungen durchgeführt, einschließlich der fraglichen Integrität der Aufsichtsbehörde. Trotz der Begründung der Regierung, dass die Abschaltung der Mining-Einrichtungen aufgrund ihres hohen Stromverbrauchs notwendig sei, wird die Entscheidung von vielen in der Industrie kritisch betrachtet. Die Schließung von Mining-Farmen könnte zu einem Verlust von Arbeitsplätzen, Investitionen und technologischem Fortschritt führen.

Es wird diskutiert, wie sich diese Maßnahmen auf die Kryptowährungsbranche in Venezuela insgesamt auswirken werden. Während einige Befürworter der Regierung die Entscheidung als notwendigen Schritt zur Gewährleistung der Stromversorgung und zur Bekämpfung des Missbrauchs von Ressourcen betrachten, warnen Kritiker vor den negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft und die technologische Entwicklung des Landes.

Insgesamt bleibt die Situation in Venezuela für Kryptowährungs-Mining-Farmen und die gesamte Branche äußerst unsicher. Die jüngsten Maßnahmen der Regierung zur Abschaltung dieser Einrichtungen könnten weitreichende Folgen haben und werfen Fragen nach der Zukunft der Kryptowährungsbranche in dem südamerikanischen Land auf. Es wird entscheidend sein, wie die Regierung und die Beteiligten in der Branche mit diesen Herausforderungen umgehen und ob Lösungen gefunden werden können, die sowohl die Interessen des Staates als auch der Industrie berücksichtigen.

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