Was Kamala Harris als US-Präsidentin für Krypto bedeuten würde
Joe Biden scheidet aus dem Rennen um die US-Präsidentschaftswahl 2024 aus. Das verkündete er am gestrigen 21. Juli 2024 via eines Statements. Sein wahrscheinlichster Nachfolger: Kamala Harris, die aktuelle Vize-Präsidentin. Joe Biden hat sich selbst für sie als Kandidatin ausgesprochen.
Die US-Wahl ist auch eine Richtungsentscheidung für die Krypto-Branche. Sie leidet in den USA unter einer restriktiven Politik, manche sprechen auch von einem Feldzug gegen Krypto, angeführt von Figuren wie dem aktuellen SEC-Chef Gary Gensler und der Demokratin Elizabeth Warren. Simpel gesagt hieß es bisher: Biden wäre schlecht für Krypto, Trump ein Befreiungsschlag. Geht diese Gleichung auch mit Kamala Harris auf?
Die Antwort ist: Jein. Die voraussichtliche Kandidatin für die Demokratin ist eine Black Box, wenn es um digitale Assets geht. Bisher hat sie sich bezüglich Krypto bedeckt gehalten. Ganz im Gegensatz zu KI: Dort tritt sie immer wieder als Warnerin vor den gefährlichen Konsequenzen der vermeintlichen Tech-Revolution auf. Kamala Harris besitzt zwar viele Assets, hält aber keine Kryptowährungen, wie aus finanziellen Statements des Weißen Hauses aus 2023 hervorgeht. All das spricht dafür, dass sie an Krypto als politischem Thema absolut gar kein Interesse hat. Was zudem eine Fortsetzung des harten Biden-Kurses nahelegt: Kamala Harris hat dieselben Spender wie Joe Biden im Rücken, mit denselben Interessen – gegen die Industrie.
Sie unterhält aber laut Medienberichten enge Beziehungen zum Silicon Valley, der Tech-Hochburg der USA. Diese gilt in weiten Teilen als Krypto-freundlich. Außerdem rekrutierte sie 2020 Ryan Montoya als Berater für ihre Wahlkampagne. Er führte 2019 Bitcoin als Zahlungsmethode bei den Sacramento Kings ein, als er für das Basketballteam der kalifornischen Hauptstadt als Chief Technology Officer tätig war. Damals ein totales Novum im Sport. Er arbeitet immer noch als Assistent des US-Präsidenten.
Laut Adam Cochran sprechen noch einige andere Dinge dafür, dass sie einen freundlicheren Kurs gegenüber der Branche fahren könnte. Vor allem: ihr potenzielles Team. Pete Buttigieg, der vermutlich Teil davon sein wird, sieht Krypto beispielsweise als Ware und nicht als Wertpapier, ein ewiger Streit in den USA. Ähnlich verhält es sich mit Josh Shapiro, vermutlich auch Teil ihres Teams. Er möchte, dass Krypto als eine Form von Geld anerkannt wird. Beide Positionen würden die rechtliche Stellung der Technologie zum Positiven verändern. Zudem soll Kamala Harris eine der größten Krypto-Gegnerinnen, Elizabeth Warren, nicht besonders mögen.
By the way, while Harris has no public stance yet on crypto but:
-Buttigieg (potential running mate) says it should be a commodity not a security.
-Shapiro (potential running mate) mandates crypto as “money” in PA while at the state department of banking.
-Montoya, one of her…
— Adam Cochran (adamscochran.eth) (@adamscochran) July 21, 2024
Die Nominierung des nächsten Präsidentschaftskandidaten der US-Demokraten findet am 18. August 2024 statt, bei der Democratic National Convention in Chicago. Kamala Harris gilt als Favoritin, es sind aber auch noch andere Demokraten im Rennen.
Laut aktuellen Umfragen liegt Donald Trump für die US-Wahl mit 51 Prozent zu 48 Prozent vor Kamala Harris. Das ist ein Prozent weniger Abstand, als es noch gegenüber Biden war. Auf der populären Krypto-Wettplattform Polymarket sieht das Rennen entschiedener aus: Dort führt Trump mit 64 Prozent vor Harris mit 29 Prozent.