XRP: Ripple bleibt unter Druck: Hat diese Kryptowährung eine Zukunft?
Die Performance von Ripple (XRP) hat in den letzten Monaten im Vergleich zum Gesamtmarkt schwächer abgeschnitten. Am Donnerstag wurde der XRP-Token bei 0,45 US-Dollar gehandelt und verzeichnete damit einen deutlichen Rückgang im Verglich zum Hoch von über 0,70 US-Dollar im März dieses Jahres.
Was die Situation schlimmer machen – der aktuelle Preis von XRP liegt immer noch 77 % unter dem Höchststand von April 2021. Der Preis von Bitcoin liegt dagegen unweit seines Allzeithochs. Doch stellt sich die Frage: Ist Ripple im Zahlungsverkehr noch von Nutzen?
Herausforderungen von Ripple
Ripple ist ein Blockchain-Netzwerk, das Unternehmen, insbesondere Banken, dabei helfen soll, ihre grenzüberschreitenden Transaktionen zu vereinfachen. Das Ziel ist es, ein zentrales Problem der Finanzdienstleistungsbranche zu lösen, nämlich die hohen Kosten und die langsame Abwicklung internationaler Zahlungen. Der Prozess ist häufig langsam, da Banken vorfinanzierte Konten in Zielwährungen halten müssen.
Die Lösung von Ripple besteht darin, Partnerschaften mit Finanzinstituten einzugehen und ihnen seine On-Demand-Liquidität (ODL) anzubieten, was diese Transaktionen kostengünstig und schnell macht. Diese Kunden können den XRP-Token nutzen, um zwei Währungen kostengünstig in drei Sekunden zu überbrücken. Darüber hinaus bietet die Plattform auch Lösungen für die Verwahrung und Liquidität von Kryptowährungen.
Regierungen, die ihre Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) einführen möchten, können ebenfalls die Technologie von Ripple nutzen. Ripple hat bereits Partnerschaften mit Unternehmen wie Novatti, Palau, RocketFuel, SBI Remit und Tranglo geschlossen.
Die schwache Performance von XRP hat zentrale Fragen aufgeworfen, ob Ripple im Zahlungsverkehr noch benötigt wird.
Ripple steht vor zwei Hauptkonkurrenten. Erstens haben Stablecoins in den vergangenen Jahren im Zahlungsverkehr stark an Popularität gewonnen. So wird heute Tether (USDT) verwenden, um jeden Tag Transaktionen im Wert von über 50 Milliarden US-Dollar abzuwickeln. Neuere Stablecoins wie PayPal (PYSD) und Ethena USDe gewinnen ebenfalls Marktanteile.
Daher haben viele Unternehmen, die schnelle Überweisungen wünschen, diese Stablecoins aufgrund ihrer Benutzerfreundlichkeit, Geschwindigkeit und niedrigen Kosten dem Ripple-Netzwerk vorgezogen.
Ähnlich haben einige große Banken das Konzept der Tokenisierung für Geldtransfers übernommen. Dazu gehören Unternehmen wie die ANZ Bank und JP Morgan. Diese tokenisierten Plattformen könnten Geld schneller und kostengünstiger bewegen.
Zusätzliche Bedenken betreffen das Ripple-Ökosystem. Aufgrund des intensiven Wettbewerbs im Blockchain-Sektor ist unklar, ob die XRPL-Plattform genügend Entwickler anziehen kann. Darüber hinaus wird der vorgeschlagene Stablecoin von Ripple angesichts der überwältigenden Dominanz von Tether erhebliche Herausforderungen haben, Marktanteile zu gewinnen.
XRP Prognose
Der Preis-Chart zeigt, dass der XRP-Token nach dem Gerichtsurteil im Rechtsstreit gegen die US-Börsenaufsicht SEC im Jahr 2023 einen Höchststand von 0,9347 US-Dollar erreicht hat. Seitdem ist er auf ein Tief von 0,40 US-Dollar gefallen, wo er erhebliche Unterstützung gefunden hat. Dennoch gab es einen langsamen, aber stetigen Anstieg in den letzten zwei Jahren, was mit der aufsteigenden Trendlinie in Schwarz dargestellt ist.
XRP: Technische Analyse von TradingView
Der aktuelle XRP-Preis liegt unterhalb des 50-Wochen-Durchschnitts, während der Relative Strength Index (RSI) nach unten zeigt. Daher ist der Ausblick für den Token bärisch. Das nächste Kursziel bei 0,2912 US-Dollar, dem tiefsten Stand im Jahr 2022.
Zusammenfassend steht XRP vor einer ungewissen Zukunft. Die zunehmende Bedeutung von Stablecoins und die Weiterentwicklung der tokenisierten Plattformen könnten Ripples Rolle im internationalen Zahlungsverkehr weiter beeinträchtigen.