Zypern verschärft Krypto-Vorschriften: Anpassung an FATF-Empfehlungen
Zypern gilt als eines der kryptofreundlichsten europäischen Länder und könnte die Regulierung der Branche auf strengere Standards bringen. Einem Bericht der Cyprus Mail vom 10. Oktober zufolge will das zypriotische Finanzministerium das bestehende Gesetz zur Verhinderung und Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ändern.
Das Ministerium hat sein Änderungspaket dem ständigen Ausschuss für Recht, Justiz und öffentliche Ordnung des Repräsentantenhauses vorgelegt. Damit will sich Zypern an die internationalen Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AML/CFT) der Financial Action Task Force (FATF) sowie an die Empfehlungen aus dem Berichtsdes Expertenkomitees zur Bewertung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (MONEYVAL) vom November 2022 anpassen.
Den Änderungen zufolge muss sich jeder Dienstleister, der mit Krypto-Vermögenswerten arbeitet, bei der Finanzaufsichtsbehörde, der Cyprus Securities and Exchange Commission (CySEC), registrieren lassen. Bei Nichteinhaltung drohen Geldstrafen bis zu 350.000 Euro, bis zu fünf Jahren Haft oder beides.
Die Änderungen wurden von der zypriotischen Finanzaufsichtsbehörde CySEC bekannt gegeben.
Die Änderungen sollen von der zypriotischen Anwaltskammer mit einigen Vorbehalten aufgenommen worden sein, insbesondere hinsichtlich der Verpflichtung für Krypto-Dienstleister mit einer Lizenz aus anderen europäischen Ländern, sich bei der CySEC zu registrieren. Diese Bestimmung wurde von der CySEC selbst in die Änderungen aufgenommen.
Kryptounternehmen haben keine nennenswerten Probleme bei der Registrierung in Zypern gemeldet. Im September erhielt der kryptofreundliche Broker eToro eine Registrierung als Krypto-Asset-Dienstleister von der CySEC. Bybit hat bereits im Juni die gleiche Lizenz erhalten.
Die weltgrößte Kryptobörse Binance, die in den letzten Monaten zunehmend unter regulatorischen Druck geriet, beschloss jedoch im Juli, sich vom zypriotischen Markt zu verabschieden. Das Unternehmen erklärte, es wolle sich auf größere registrierte Märkte in der Europäischen Union konzentrieren.